Die Stiftung Warentest ließ 32 stille Mineralwässer auf die kritischen Stoffe Arsen, Blei, Chrom VI, Cadmium, Nickel, Nitrat, Uran, Vanadium sowie Radium 226 und 228 untersuchen. Die Grenzwerte der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO) und der Trinkwasser-Verordnung waren nicht überschritten. Jedoch führten die Gehalte von Arsen in 3, an Chrom VI in 7, an Nickel in einem, an Nitrat in 3, an Uran in einem sowie an Radium 226 und 228 in 3 Fällen zu Abwertungen. Ein Wasser hielt dabei den Grenzwert für Radium nur ganz knapp ein. Dieser wird für Wasser gefordert, das nach der MTVO laut Etikett zur Zubereitung für Babynahrung geeignet ist. Bei vier Wässern wurden oberirdische Verunreinigungen in Form von Pestizidabbauprodukten festgestellt.
Ein Wasser, das als „Urwasser“ bezeichnet war, warb damit, dass es seit tausenden von Jahren vor Verunreinigungen geschützt sei. Die Isotopenanalyse ergab jedoch, dass auch Jungwasser in geringer Menge enthalten ist, das erst in den letzten Jahren entstand. Zudem war die Angabe „Rieser Urwasser“ unzutreffend, denn die Quelle lag nicht im Nördlinger Ries sondern im benachbarten Dillingen an der Donau.
Die Mineralstoffgehalte der Hälfte der Wässer stufte Warentest als „gering“ ein (51 – 468 mg/l; Mittelwert: 280 mg/l). In einem Wasser war der Mineralstoffgehalt mit nur 29 mg/l „sehr gering“.
In der Gesamtbewertung schnitten 8 Wässer mit „sehr gut“ und 18 mit „gut“ ab. Ein Wasser erhielt die Note „mangelhaft“ wegen einer oberirdischen Verunreinigung durch ein Pestizidabbauprodukt und einem Korrosionsschutzmittel. Außerdem lag eine Belastung mit Benzol vor, die nachweislich aus der verwendeten recycelten PET-Flasche stammte.
QUELLE:
- test, Ausgabe 8/2021, S. 10 ff
Dr. Herbert Otteneder