„Vanilleeis“ oft mit zu wenig Vanille
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„Vanilleeis“ oft mit zu wenig Vanille

Das Magazin ÖKO-TEST fand heraus, dass von 19 getesteten Haushaltspackungen Vanilleeis der Vanilleanteil bei sechs Packungen „gering“ bis „sehr gering“ war. Nur bei elf war er „hoch“ bis „in Ordnung“ und nur bei einer Packung fanden die Tester einen sehr hohen wertgebenden Anteil an Vanille. Rein quantitativ stuften die Sachverständigen einen Gehalt von < 5 mg/kg an der Summe aus Vanillin und Vanillinsäure als „sehr gering“ und einen Wert zwischen 5 und 10 mg/ als „gering“ ein. Zwei Erzeugnisse fielen noch auf durch einen Gehalt an 3-Methylcyclopentan-1,2-dion sowie diese Verbindung mit zusätzlich Piperonal. Im letztgenannten Fall war auf der Packung „Aroma“ deklariert. Der Hersteller kündigte allerdings an, künftig mit dem Hinweis „natürliches Vanille Aroma“ zu werben. Er verwies dabei auf die sogenannte 5 %-Regelung der EU-Aromenverordnung (Verordnung (EU) Nr. 1334/2008). Laut ÖKO-TEST ist die Einhaltung dieser Regel - wie auch in diesem Fall - nur durch Einsicht in die Rezeptur des Herstellers möglich

Als Trickserei bezeichnet ÖKO-Test den sogenannten Luftaufschlag, der bei den untersuchten Eisproben in der Mehrzahl der Fälle das Volumen verdoppelt. Für den Hersteller hat das den Vorteil, dass er die Nährwertangaben auf das Volumen beziehen kann. Die Zahlen gaukeln dem Verbraucher dann niedrigere Energiegehalte vor, als sie sich beim Bezug auf die Eismasse in Gramm ergeben würden.

Es fanden sich in fast allen Proben gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/POSH). „Stark erhöhte“ Gehalte d.h. Werte über 2 bis 4 mg/kg wurden in einem Erzeugnis und „erhöhte“ Werte zwischen 1 und 2 mg/kg in 10 Fällen nachgewiesen. Zusätzlich wurden noch in einem Fall aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) festgestellt.

In der Gesamtbewertung führten die Gehalte an Vanille, der Zusatz von Aromen, der Anteil an Luft und der Zuckergehalt nur in einem Fall zu einer Gesamtbewertung mit „gut“. Zwei Erzeugnisse erhielten ein „ungenügend“ und die übrigen benoteten die Tester mit „befriedigend“ bis „mangelhaft“.

 

QUELLE:

  • ÖKO-TEST Ausgabe Juli /2018 S.26 - 35

 

Dr. Herbert Otteneder (Food & Recht, 9/2018)

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