Ökotest hat 19 Produkte veganer Wurst untersucht. Die Aufschnitte ahmen unter anderem Salami, Lyoner, Schinkenwurst oder Mortadella nach. Als Vorteile veganer Wurst gelten u.a. weniger Tierleid eine weniger klimaschädliche Produktion und als Ersatz für rotes Fleisch auch die geringere Aufnahme von Nitritpökelsalz. Etwa zwei Drittel der getesteten Produkte enttäuscht jedoch mit ihren Gesamturteilen und wurden als „mangelhaft“ und „ungenügend“ bewertet. Es werden Verunreinigungen mit Mineralöl festgestellt. Zudem setzten viele Hersteller auf ein umstrittenes Verdickungsmittel und verwendeten zu viel Salz.
Zwei Mal wurden Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Zur Gruppe der MOAH können krebserregende Verbindungen gehören. Dennoch bestehen bisher keine Grenzwerte. Zudem fanden sich in den meisten Produkten Verunreinigungen mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/MOSH-Analoge). Vorsorglich sollten Lebensmittel möglichst wenig davon enthalten. Viele der getesteten Aufschnitte enthielten Mengen, die als "Spuren" oder "leicht erhöht" bewertet wurden. Fünf Mal waren die Gehalte jedoch "stark erhöht". Mineralölbestandteile können unter anderem von Verpackungen auf Lebensmittel übergehen oder aus Gleitmitteln für Kunststoffdärme in veganen Aufschnitt gelangen. Ökotest sieht hier die Hersteller in der Pflicht, die Kontaminationsquellen in der Produktion ausfindig zu machen und sie zu beseitigen.
QUELLE:
- Meldung Ökotest vom 24.03.2022
Dr. Greta Riel