Eine Studie im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) der Universität Kassel zeigt: Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen nur vereinzelt Öko-Lebensmittel.
Die Forschenden haben Einkäufe von rund 8.400 repräsentativen Haushalten aus dem Haushaltspanel der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ausgewertet und daraus Käufersegmente und vielversprechende Produkte identifiziert. Die Studie gibt somit Aufschluss darüber, was Konsumentinnen und Konsumenten tatsächlich kaufen – ohne den Effekt der sozialen Erwünschtheit, der oft die Aussagekraft von Befragungen beeinträchtigt
Ein enormes Erschließungspotenzial sieht das Team der Universität Kassel bei umsatzstarken Produktgruppen, die bisher auch mangels Auswahl im Öko-Segment überwiegend in konventioneller Qualität gekauft werden. Hierzu zählen Pizza, Fischkonserven, Pralinen und Konfekt, Speiseeis, Fruchtgummis und Lakritz, Bonbons sowie Kuchen, Torten und Strudel. Die Forschenden stellen jedoch auch fest, dass bei Produkten, die als weniger gesund und naturnah gelten, die ökologische Qualität selbst bei Öko-Intensiv-Kaufenden eher eine untergeordnete Rolle spielt. Sie empfehlen deshalb das große Segment der qualitätsbewussten Verbraucherinnen und Verbraucher, die in der Regel weniger preissensibel sind, als Bio-Kaufende zu gewinnen. In der Kommunikation sollten Produzierende und Handel die Qualität von Öko-Produkten produktgruppenspezifisch hervorheben, wie beispielsweise den Tierwohlaspekt bei Öko-Fleisch und -Käse.
QUELLE:
- Meldung Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vom 21.01.2021
Dr. Greta Riel