Das Magazin Öko-Test ließ 20 Proben Walnusskerne, darunter 6 Bio-Erzeugnisse, untersuchen. Dabei fand das Labor jeweils in zwei Proben „erhöhte“ (>2 – 4 mg/kg) bzw. „leicht erhöhte“ (>1 – 2 mg/kg) Gehalte an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH und MOSH-Analoge der Kettenlänge C17 bis C35). Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe reichern sich im menschlichen Organismus an. Die Folgen sind noch unklar. Ihr Gehalt sollte in Lebensmitteln so gering wie möglich sein. Zu den möglichen Ursachen verweist Öko-Test auf den Übergang aus Schmierölen aus den Sortieranlagen oder aus Kunststoffverpackungen.
In einem Erzeugnis wurde der Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP) nachgewiesen. Der Wert lag über dem spezifischen Migrationslimit (SML) von 1,5 mg/kg der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 für Materialien aus Kunststoff, der in Lebensmittel übergehen darf. Das Magazin bezeichnete den Wert daher als „erhöht“. Der Weichmacher wird als wahrscheinlich fortpflanzungsgefährdend eingestuft.
Da Aflatoxine und Krankheitserreger, wie Salmonellen häufiger Grund für Produktwarnungen und Rückrufe sind, wurde auch hierauf geprüft. Das erfreuliche Ergebnis: In keiner Probe konnten Aflatoxine oder eine Kontamination mit Krankheitserregern nachgewiesen werden. Auch die bestimmten Fettkennzahlen und die sensorische Prüfung ergaben keine Hinweise auf eine unsachgemäße Lagerung oder eine Überlagerung der Walnüsse.
Öko-Test wiest darauf hin, dass bei Kindern unter 4 Jahren Nüsse leicht in die Luftröhre gelangen und zu Erstickungsanfällen führen können. Wünschenswert sind daher entsprechende Warnhinwiese. Bei 15 der 20 Erzeugnissen war ein entsprechender Warnhinwies angebracht.
QUELLE:
- ÖKO-TEST Ausgabe Dezember/2021 S. 48 ff
Dr. Herbert Otteneder