Die Ergebnisse des Zoonosen-Monitorings der Bundesländer im Rahmen der amtlichen Lebensmittel- und Veterinärüberwachung 2019 zeigen, dass Rohmilch potenziell krankmachende Keime enthalten kann.
Tankmilch, also unbehandelte Milch direkt vom Erzeugerbetrieb, war zu 4,9 % mit Shiga Toxin-bildenden E. coli (STEC) kontaminiert. Die Bedeutung von Rohmilch als mögliche Quelle für STEC-Infektionen des Menschen wird dadurch unterstrichen, dass die gewonnenen Bakterien-Isolate besonders häufig Träger des eae-Gens – einer der Hauptvirulenzfaktoren von STEC – waren.
In Tankmilch aus Milchrinderbetrieben wurden Campylobacter spp. in 2,5 % der untersuchten Proben nachgewiesen. Dieses Ergebnis bestätigt, dass Rohmilch eine mögliche Quelle für eine Übertragung von Campylobacter spp. auf den Menschen darstellt.
In 10,1 % der Proben von Tankmilch wurden ESBL/AmpC-bildende E. coli mittels selektiver Verfahren nachgewiesen. Der Anteil resistenter E.-coli-Isolate in Tankmilch bei 18,4 %. In Bezug auf Cephalosporine der dritten Generation waren die E.-coli-Isolate aus Tankmilch häufiger resistent als die Isolate von Mastkälbern und Jungrindern sowie aus Rindfleisch, was mit dem häufigen Einsatz von Cephalosporinen bei Milchrindern mit Euterentzündung (Mastitis) in Zusammenhang stehen könnte.
QUELLE:
- Meldung Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vom 19.11.2020
Dr. Greta Riel