Zwieback mit Mineralöl kontaminiert

Zwieback mit Mineralöl kontaminiert

Während der Herstellung aber auch durch die Verpackung können Mineralölverunreinigungen auf Lebensmittel gelangen. Die Zeitschrift ÖKO-Test ließ daher Zwiebacke unter anderem auf Rückstände an gesättigten Kohlenwasserstoffen aus Mineralöl (MOSH), Kohlenwasserstoffe als Oligomere aus Polyolefinen (POSH) und Polyaromatische Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOAH) untersuchen. Die Prüfung von insgesamt 15 Proben verschiedener Zwiebacke, darunter sechs, die auf der Verpackung damit warben, dass sie für Babies ab 6 bis 8 Monaten geeignet sind. Fünf Zwiebacke waren Bio-Produkte.

In drei Erzeugnissen wurden „erhöhte“ Werte, d.h. zwischen 1 und 2 mg/kg festgestellt. In einem Fall, ein Babyzwieback, stellten die Tester einen „stark erhöhten“ Wert fest, der zwischen 2 bis 4 mg/kg lag. Bei diesem Erzeugnis wurde zudem noch ein Gehalt an Polyaromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) festgestellt.

MOSH werden bis zu einer Kohlenstoffzahl von C35 vom menschlichen Körper aufgenommen und angereichert. Zwar wurde diese Verbindungsgruppe im menschlichen Gewebe nachgewiesen, es konnten jedoch keine nachteiligen gesundheitlichen Effekte damit in Verbindung gebracht werden. Bei den MOAH dagegen ist nicht auszuschließen, dass sich darunter auch krebserregende Stoffe befinden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt Übergänge von MOSH auf Lebensmittel so weit wie technisch möglich zu minimieren. Bei MOAH sollte kein nachweisbarer Übergang von auf Lebensmittel stattfinden.

Bei den Zwiebacken des allgemeinen Verzehrs wurden in einem Erzeugnis 5 verschiedene Pestizide in Spuren nachgewiesen und in einem weiteren Erzeugnis Rückstände an dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat. Im Übrigen verlief die Untersuchung der restlichen 13 Erzeugnisse auf Pflanzenschutzmittelrückstände negativ. Auch Fettschadstoffe, Mykotoxine und Acrylamid waren nicht nachweisbar.

Kritisiert wurden die z.Tl. hohen Zuckergehalte, die vor allem in zwei  Produkten für Kleinkinder mit Werten bis zu 9,6 %. Nach ÖKO-Test sollten Babies, die jünger als ein Jahr sind nicht an Süßigkeiten gewöhnt werden. Außerdem wurde z.Tl. auf den Packungen unrealistisch klein Portionsgrößen angegeben, um Zucker und Brennwerte kleinzurechnen. Das extremste Beispiel war ein Erzeugnis, bei dem eine Portion gerade mal 3 g wog.


QUELLE:

•  „ ÖKO-TEST Ausgabe 10/2018 S. 32 ff


Dr. Herbert Otteneder

 

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