Ein grenzüberschreitender Ausbruch von Salmonella Mbandaka ST413 ist in der Europäischen Union/Europäischen Wirtschaftsraum (EU/EWR) und im Vereinigten Königreich (UK) seit September 2021 im Gange, wie eine aktualisierte gemeinsame Schnellbewertung durch das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) dargelegt. Bis zum 15. März 2024 wurden 300 Fälle in Estland (n=3), Finnland (n=98), Frankreich (n=16), Deutschland (n=2), Irland (n=7), den Niederlanden (n=1) und dem Vereinigten Königreich (n=173) gemeldet. 23 Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, in sechs Fällen traten Septikämien auf und eine Person starb an den Folgen der Infektion.
Im November 2022, als die erste Schnellwarnung veröffentlicht wurde, wurden verzehrfertige Hühnerprodukte und/oder frisches Hühnerfleisch auf der Grundlage von Fallinterviews in Finnland und dem Vereinigten Königreich als wahrscheinliche Infektionsquellen genannt. Anschließende Untersuchungen der Lebensmittelsicherheitsbehörden in Estland, Finnland und den Niederlanden sowie der Austausch genomischer Informationen mit der EFSA im Jahr 2024 ergaben, dass es sich um eine Kontamination von gefrorenem dampfgekochten Hähnchenbrustfilet, das in der Ukraine hergestellt wurde, handelte. Die kontaminierten Chargen waren von Nicht-EU-Betreibern eingeführt und auf den Märkten der EU/des EWR und des Vereinigten Königreichs vertrieben worden. Die Haltbarkeit des kontaminierten gefrorenen Hühnerfleisches war im November und Dezember 2023 abgelaufen. Die jüngsten Fälle wurden in Finnland im Oktober 2023 und im Vereinigten Königreich im Februar 2024 festgestellt. Unter der Annahme, dass die identifizierten kontaminierten Chargen nicht mehr auf dem Markt sind, und angesichts der Ablaufdaten und der durchgeführten Kontrollmaßnahmen, sei die Wahrscheinlichkeit für Neuinfektionen mit dem Ausbruchsstamm aus diesen Chargen gering. Trotz der Umsetzung von Kontrollmaßnahmen traten jedoch in der EU/im EWR und Anfang 2024 im Vereinigten Königreich weiterhin Fälle auf, die auf unentdeckte Expositionswege hindeuteten, die weitere Untersuchungen erforderten und ein anhaltendes, wenn auch verringertes Risiko für Neuinfektionen darstellen.
Quellen: Meldung Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) vom 24.03.2024
Dr. Greta Riel