Alternariatoxine in Sesam – Ergebnisse aus BW
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Alternariatoxine in Sesam – Ergebnisse aus BW

Am CVUA Sigmaringen, Baden-Württemberg, wurden von 2016 bis Anfang 2025 insgesamt 124 Proben Sesam und Sesamprodukte auf Mycotoxine untersucht – darunter Sesamkörner, Sesampaste (Tahini), Sesamöl und Sesamhalva. Aflatoxine und Ochratoxin A wurden nur selten nachgewiesen.

So enthielten lediglich 3 von 67 Proben Sesam und Sesampaste Aflatoxin B1 knapp über der Bestimmungsgrenze (< 1 µg/kg). In Sesamöl war keines dieser Toxine nachweisbar. Auffällig war Sesamhalva: Dort wiesen 6 von 21 Proben Aflatoxine auf, eine Probe überschritt den EU-Höchstgehalt von Aflatoxin B1. Deutlich häufiger waren Alternariatoxine feststellbar. Diese Analyten wurden erst in den letzten Jahren auf Grund der zunehmenden Bedeutung und der Einführung von Grenzwerten ins Untersuchungsspektrum aufgenommen. Besonders Alternariolmonomethylether (AME) trat häufig auf – etwa in 10 von 11 Proben Halva. Auch in Sesam und Sesampaste wurden mehrfach Überschreitungen der EU-Richtwerte beobachtet. Der AME-Gehalt einer Probe lag mit 276 µg/kg fast 10-fach über dem Richtwert von 30 µg/kg. Eine andere Probe überschritt den Richtwert für AOH (ebenfalls 30 µg/kg) mit 160 µg/kg um mehr als das Fünffache. Für Tenuazonsäure (TEA) wurde ein Maximalwert von ca. 440 µg/kg gemessen – 4,5-fach über dem Richtwert von 100 µg/kg.

In Sesamöl war die Belastung mit Alternariatoxinen noch häufiger als in Sesam und Tahini, allerdings mit niedrigeren Konzentrationen. AOH wurde in keiner Probe über 10 µg/kg gefunden. Der höchste AME-Wert lag bei knapp unter 100 µg/kg, TEA wurde bis ca. 200 µg/kg nachgewiesen. Für Sesamöl existieren bislang keine Richtwerte. Die Untersuchungen liefern wichtige Beiträge zur Datengrundlage für Alternariatoxine, die bislang unzureichend ist.

Da Alternariatoxine potenziell genotoxisch wirken können, ist ihre Erfassung für den gesundheitlichen Verbraucherschutz bedeutend. Das CVUA gibt Überschreitungen an die Lebensmittelüberwachung weiter, um Ursachen zu klären und Maßnahmen zu ergreifen. Die Daten fließen auch an EU-Behörden wie die EFSA. Künftig sollen weitere Proben die Datenlage zu Alternariatoxinen verbessern und zur Risikobewertung beitragen.

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