Aufbereitete Abwässer: Virale Krankheitserreger auf pflanzlichen Lebensmitteln vermeiden

Aufbereitete Abwässer: Virale Krankheitserreger auf pflanzlichen Lebensmitteln vermeiden

Klimatische Veränderungen erhöhen den Druck auf die Wasserressourcen in Deutschland und Europa. Um dem zu begegnen, wurde auf europäischer Ebene die Nutzung von aufbereitetem Abwasser zur landwirtschaftlichen Bewässerung rechtlich ermöglicht. Das Vorkommen viraler Krankheitserreger im Abwasser (z.B. Noroviren und Hepatitis A-Viren) stellt in diesem Zusammenhang eine große Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wissenschaftliche Literatur zum gesundheitlichen Risiko der Nutzung von aufbereitetem Abwasser für die Bewässerung von Pflanzen, die als Lebensmittel genutzt werden ausgewertet.

Eine gegenwärtige unzureichende Datenlage erschwere laut BfR eine abschließende Risikobewertung der Nutzung von aufbereitetem Abwasser für die Bewässerung von Obst und Gemüse mit Blick auf krankmachende Viren. Neben den aufgezeigten Datenlücken gebe es auch Forschungsbedarf in Bezug auf Methoden, mit denen sich die Wirksamkeit der Inaktivierung entsprechender Viren durch verschiedene Abwasseraufbereitungssysteme und die Qualität des aufbereiteten Abwassers untersuchen lassen.

Im Sinne des gesundheitlichen Verbraucherschutzes wird empfohlen, auf die Bewässerung von Pflanzen, die üblicherweise roh verzehrt werden, mit aufbereitetem Abwasser zu verzichten. Diese Empfehlung gilt, bis geeignete Aufbereitungsverfahren und Kontrollen sicherstellen können, dass im Bewässerungswasser keine krankmachenden Viren enthalten sind. Bei Pflanzen, die nicht roh verzehrt werden, sind gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Bewässerung mit aufbereitetem Abwasser nach derzeitigem Wissen nicht zu erwarten, solange die Lebensmittel vor dem Verzehr ausreichend erhitzt werden.

 


QUELLE:

  •  Stellungnahme Nr. 019/2022 des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR vom 8. Juli 2022)

 

Dr. Greta Riel

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