Baden-Württemberg stellt den Bericht zum Ökomonitoring 2021 vor

Baden-Württemberg stellt den Bericht zum Ökomonitoring 2021 vor

Unter der Bezeichnung Ökomonitoring wird in Baden-Württemberg seit 2002 ein spezielles Überwachungsprogramm im Bereich der ökologisch erzeugten Lebensmittel durchgeführt. Die Probenuntersuchungen erfolgen im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Dazu werden Lebensmittel aus ökologischem Anbau systematisch auf Rückstände und Kontaminanten, gentechnisch veränderte Organismen sowie auf deren Herkunft und ihre Echtheit untersucht. Das Ökomonitoring des Landes Baden-Württemberg, feiert 2022 sein 20-jähriges Bestehen.
 
Insgesamt wurden im Jahr 2021 rund 550 Öko-Produkte untersucht und folgende Themenfelder bearbeitet:
 
Gentechnisch veränderte Organismen
Für Bio-Produkte gilt ein generelles Verwendungsverbot für gentechnisch veränderte (gv) Organismen. Bei den Untersuchungen 2021 wie auch in den vergangenen 20 Jahren wurden in keiner Probe ökologisch erzeugter Lebensmittel gv-Anteile über 0,1 % - d.h. technisch vermeidbare gv-Anteile - festgestellt. Verunreinigungen durch gentechnische Veränderungen sind mittlerweile auch bei konventioneller Ware gering. Deutlichere Unterschiede zwischen „Bio“ und konventionell bestehen jedoch nach wie vor bei Sojaprodukten.
 
Pestizide und Kontaminanten
Insgesamt waren 76 % der 2021 untersuchten 371 Proben aus ökologischem Anbau ohne nachweisbare Rückstände von Pflanzenschutzmittel. Das zu Grunde liegende Wirkstoffspektrum umfasste dabei routinemäßig bei jeder Probe mehr als 700 mögliche Verbindungen. Sofern Rückstände nachgewiesen werden konnten, lagen die Gehalte im Spurenbereich, d.h. unter 0,01 mg/kg und damit deutlich unterhalb der Konzentrationen, die üblicherweise nach Anwendung entsprechender Wirkstoffe im Erntegut festgestellt werden können.
 
Im Jahr 2021 musste bei keiner der untersuchten Proben von frischem Obst und Gemüse die Bezeichnung „Öko“ wegen des Nachweises von Rückständen an Pflanzenschutzmitteln als irreführend beurteilt werden. Bei den verarbeiteten Erzeugnissen lag der Anteil der Proben, die wegen irreführender Bezeichnung „Öko“ beanstandet wurden, bei 3,1 %.
 
Insgesamt 134 Proben aus ökologischer Erzeugung wurden auf Rückstände an Ethylenoxid und seinem Abbauprodukt 2-Chlorethanol in den Jahren 2020 und 2021 untersucht. 9 Proben enthielten nachweisbare Rückstände an Ethylenoxid darunter ein veganes Wurstersatzerzeugnis und verschiedene Gewürze. In 5 dieser Proben waren die gültigen, gesetzlichen Höchstgehalte nach der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 gesichert überschritten. Vier Proben wurden aufgrund der Ausschöpfung toxikologischer Referenzwerte als nicht sichere Lebensmittel beurteilt.
 
Authentizität von Bio-Milch und Bio-Eiern
Die Angaben „Bio-Milch“ sowie „Heumilch“ wurden analytisch-chemisch bei 26 Proben überprüft. Alle 26 Bio- und Bio-Heumilchprodukte sowie 3 konventionelle Heumilchprodukte erwiesen sich dabei als unauffällig. Die Untersuchung beruht auf der unterschiedlichen Fütterung der Kühe zur Bio-Milcherzeugung und zur Erzeugung konventioneller Milch. Dabei zeigt das jeweils eingesetzte Futter unterschiedliche Werte in den Verhältnissen der Kohlenstoffisotope 13C/12C (δ13C-Werte) und der Gehalte der dreifach ungesättigten α-Linolensäure. Anhand dieser Parameter in der Milch können Rückschlüsse auf die Haltungsform gezogen werden.
 
Öko-Eier sind das in Deutschland am häufigsten vermarktete Bio-Erzeugnis. Bei 23 Proben mit der Angabe „Bio-Ei“ ergab die visuelle Bestimmung der Dotterfarbe mit Hilfe eines Farbfächers und die Prüfung auf synthetische Carotinoide (z. B. Canthaxanthin) keine Auffälligkeiten. Ergänzt wurde die Untersuchung durch eine multivariate Datenanalyse des NMR-Spektrums. Ein Verfahren, das zunächst validiert und 2022 zu Routineuntersuchungen eingesetzt werden soll.
 
Weitere Themen waren die Untersuchungen auf bakterielle Krankheitserreger in Salat, Acrylamid in Oliven, Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH und MOAH) in Speisefetten und -ölen sowie Schwermetalle in Beerensäften und Beerennektaren.
 
QUELLE:

 

  • Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR), Ökomonitoring 2021 Ergebnisse der Untersuchungen von Lebensmitteln aus ökologischem Landbau

 

Dr. Herbert Otteneder

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