Die Fraunhofer Gesellschaft hat eine innovative und nachhaltige Alternative zu Kunststoffverpackungen vorgestellt. Im Projekt „BioActiveMaterials“ entwickelten Forscher des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) und des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) eine bioaktive Papierbeschichtung. Sie nutzten Papier als Basismaterial und überzogen es mit pflanzenbasierten Proteinen und Wachsen. Die so entstandene Verpackung kommt gänzlich ohne Kunststoff aus und kann ganz einfach im Altpapier entsorgt werden.
Die spezielle Beschichtung erfüllt gleich mehrere Funktionen. Zum einen dienen die Proteine als Sauerstoffsperrschicht und die Wachse als Wasserdampfbarriere, so trocknet beispielsweise Obst nicht so schnell aus. Zum anderen verleihen die biobasierten Additive antioxidative und antimikrobielle Wirkung. Fleisch und Fisch verderben dann nicht so schnell. Insgesamt wird die Haltbarkeit des Lebensmittels deutlich verlängert.
Als Rohstoffe dienten dem Fraunhofer-Team ausschließlich natürliche und lebensmittelrechtlich zugelassene Substanzen. Für die Protein-Komponente können beispielsweise Raps, Lupinen, Molke und Sonnenblumen verwendet werden. Landwirtschaftliche Betriebe könnten also beispielsweise nicht verwertete Reststoffe aus der Produktion an die Verpackungsindustrie liefern. Bei den Wachsen haben die Forscher sowohl mit Bienenwachs experimentiert als auch mit Wachsen des Candelilla-Buschs aus Nordmexiko und der brasilianischen Carnauba-Plame.
QUELLE:
- Meldung Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) vom 18.05.2021
Dr. Greta Riel