Bei einer vom Magazin Öko-Test in Auftrag gegebenen Untersuchung von Butter wiesen 19 der untersuchten 20 Proben gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) auf. Das Labor fand in 15 Butterproben Gehalte an MOSH, die Öko-Test als „stark erhöht“ (> 4mg/kg MOSH und MOSH-Analoge der Kettenlänge C17 bis C35) bewertete und in 4 „erhöhte“ Gehalte (≥ 2 bis ≤ 4 mg/kg). Diese Verbindungen reichern sich im menschlichen Fettgewebe an. Toxische Effekte sind bisher noch nicht bekannt. Öko-Test will dabei jedoch Langzeiteffekte nicht ausschließen. Erschwerend kam hinzu, dass ein Erzeugnis zusätzlich aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) enthielt. Der festgestellte Gehalt lag mit 19,8 mg/kg um ein Vielfaches über dem von der EU-Kommission festgelegten Richtwert von 2 mg/kg (Food & Recht, 1/2023 S. 2). Einige Verbindungen aus dieser Stoffgruppe sind krebserregend.
Zu den möglichen Ursachen der Kontamination kommen laut Öko-Test Schmieröle aus Maschinen in Frage. Ein Hersteller gibt an, er habe festgestellt, dass wachskaschierte Alufolie einen wesentlichen Anteil an der MOSH-Belastung habe. Dafür spricht die Tatsache, dass die einzige Butter innerhalb des Tests, die nicht mit MOSH belastet war, in Pergamentpapier eingepackt war.
Die Prüfung auf Rückstände von Reinigungsmitteln ergab nur in einem Erzeugnis einen erhöhten Wert für Trichlormethan, der den zulässigen Grenzwert der Kontaminantenverordnung zu 50% ausschöpfte. In den übrigen Proben ließen sich nur Spuren nachweisen.
Das Magazin bat Anbieter und Molkereien um Informationen zur Haltung der Kühe, aus deren Milch die Butter hergestellt wurde. Drei Viertel der Anbieter konventioneller Butter machten dazu entsprechende Angaben. Von den dreizehn konventionellen Betrieben wiesen fünf nach, dass ein Teil der Kühe mindestens vier Monate weiden darf. Kühe der Bio-Betriebe kommen dagegen öfter und länger auf die Weide.
Bestimmt wurde auch die Fettsäurezusammensetzung der Butter. Dabei zeigte sich, dass alle Bio-Butterproben hohe Omega-3-Fettsäuren aufwiesen, was auf einen hohen Grünfutteranteil schließen ließ.
Quelle:
- ÖKO-TEST Ausgabe 12/2022 S. 26 ff
Dr. Herbert Otteneder