Kakaobohnen können giftige Schwermetalle wie Cadmium aus dem Boden aufnehmen. Dabei kommt es auch darauf an, wo sich die Schwermetalle in der Bohne anreichern, ob eher in der Schale oder eher im Mehlkörper im Inneren der Bohne, da die Bohnen von der Ernte bis zum Rohstoff für Schokolade viele Behandlungsschritte durchlaufen, die die Belastung möglicherweise reduzieren könnten. Und zwar idealerweise so, dass die Schwermetalle reduziert werden, aber die erwünschten Spurenelemente erhalten bleiben.
Ein Team um Dr. Ioanna Mantouvalou (Helmholtz Zentrum Berlin, HZB) und Dr. Claudia Keil (TU Berlin/Toxikologie) hat nun verschiedene Imaging Methoden genutzt, um die Schwermetallkonzentrationen in Kakaobohnen präzise zu kartieren. Damit untersuchten sie Kakaoproben aus einer Anbauregion in Kolumbien, die mit durchschnittlich 4,2 mg/kg Cadmium belastet waren. Das ist deutlich über den Europäischen Grenzwerten von 0,1-0,8 mg Cadmium/kg in Kakaoerzeugnissen.
Durch das Zusammenspiel verschiedener Röntgenfluoreszenz-Techniken konnte gemessen werden, wo sich Cadmium in den Kakaobohnen anreichert. Die Untersuchungen zeigten: Cadmium reichert sich weniger im Inneren der Bohne, sondern vor allem in der Schale an. Weitere Untersuchungen zeigten, dass es Unterschiede zwischen Bohnen vor und nach dem Röstvorgang gibt. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass sich durch das Rösten die Elementverteilung in den Bohnen ändert. Da es mit dem Zusammenspiel der genutzten Methoden nun erstmals möglich sei, die Anreicherung von Cadmium ortsgenau zu messen, könnten zukünftig weitere Untersuchungen systematisch erkunden, mit welchen verbesserten Verarbeitungsschritten die Belastung von Cadmium in Kakao minimiert werden kann.
QUELLE:
- Meldung Helmholtz Zentrum Berlin vom 06.04.2023
Dr. Greta Riel