Der Zuckeraustauschstoff Erythrit wird als kalorienfreie Zuckeralternative in Lebensmitteln verwendet. Lange galt der Zuckerersatz Erythrit als besonders gesunde Alternative. Eine Studie mit deutscher Beteiligung zeigt nun auf, dass es eine Verbindung zwischen Erythritol und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie einer gesteigerten Blutgerinnung geben könnte.
Laut Dr. Stefan Kabisch vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung sei es für eine Warnung vor Erythrit aber noch zu früh. Es brauche mehr Langzeitstudien zu den gesundheitlichen Folgen des Süßstoffs. Ein bekannter Hersteller von alternativen Süßungsmitteln weist darauf hin, dass die Studie zeigt, dass sich der Erythrit-Gehalt im Blut nach dem Verzehr von Erythrit gesüßten Getränken mehrere Stunden lang erhöht ist. Aus der Studie könne jedoch kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Konsum von Erythrit und dem erhöhten Risiko für schwere Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen abgeleitet werden. Die Sicherheit von Erythrit als Lebensmittelzusatzstoff bei bestimmungsgemäßer Verwendung in vielen Lebensmitteln werde zudem durch zahlreiche Studien gestützt. Um eine realistische Risikoeinschätzung geben zu können, wie stark Erythrit die Gerinnungsprozesse im Körper beeinflusse und welche Folgen dies für den Organismus haben könne, seien weitere Studien notwendig. Dafür sollten sowohl gesunde Personen als auch die Risikogruppe einbezogen werden, zu der Menschen mit starkem Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen.
Quelle:
- Meldungen auf lebensmittelpraxis.de vom 10.03.2023 und beim Mitteldeutschen Rundfunk am 19.03.2023
Dr. Greta Riel