Mit der weltweiten Operation OPSON gehen Europol und INTERPOL seit dem Jahr 2011 koordiniert gegen Lebensmittelbetrug vor. An der diesjährigen internationalen Operation OPSON XI – koordiniert von Europol und INTERPOL – beteiligten sich die deutschen Behörden an einer Schwerpunktaktion im Fischereisektor. Über die Ergebnisse, die in der OPSON XI-Operation erhaltenen wurden, veröffentlichte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) einen Bericht auf ihrer Internetplattform.
Danach haben die staatlichen Untersuchungsämter von zwölf Bundesländern im Zeitraum von Januar bis Mai 2022 insgesamt 443 Proben Fische, Krebs- und Weichtiere auf Fremdwasserzusatz, auf unzulässige oder nicht deklarierte Zusatzstoffe und Speziessubstitution untersucht. Beprobt wurden hauptsächlich Tiefkühlprodukte vorrangig im Groß- und Einzelhandel entlang der gesamten Lieferkette.
Bei Tiefkühlprodukten steigern die Fälscher das Gewicht der Erzeugnisse und damit ihren Gewinn, indem sie Wasser in die Erzeugnisse einbringen, meist unter Verwendung wasserbindender Lebensmittelzusatzstoffe. In 40 der 298 auf Fremdwasserzusatz untersuchten Proben (13 %) wurden Auffälligkeiten nachgewiesen. Der Einsatz von unzulässigen oder nicht-deklarierten Zusatzstoffen wurde in 10 von 218 Proben (5 %) festgestellt.
Betrogen wird zum Beispiel auch, indem teure Arten durch preiswertere ersetzt werden (Speziessubstitution). Damit kann der Gewinn erhöht oder der geografische Ursprung illegal gefangener Arten verschleiert werden. 13 der 232 Proben (6 %), die auf die angegebene Tierart untersucht wurden, zeigten Unstimmigkeiten in der Deklaration.
Weiterhin wurden 20 Produkte aufgrund anderweitiger irreführender Angaben beanstandet. Von den untersuchten Produkten wurden 11 aufgrund von zwei auffälligen Parametern beanstandet.
Quelle:
- Lebensmittelbetrug bei Fischen und Meeresfrüchten untersucht, BVL vom 17.11.2022
Dr. Herbert Otteneder