Das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg hat im Jahr 2021 in acht Projekten insgesamt 152 Proben Kuhmilch in Fertigpackungen untersucht. Alle Proben wurden auf den wertbestimmenden Parameter Fett sowie die Parameter Dichte und Gefrierpunkt untersucht. Mit den beiden letztgenannten Parametern kann eine Wässerung nachgewiesen werden. Bei dem Projekt „Bio-Milch“ standen zusätzlich Pflanzenschutzmittel auf dem Analysenplan. Das Institut weist darauf hin, dass dabei weder Hinweise auf eine Streckung mit Wasser noch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gefunden wurden.
Insgesamt fielen fünf Proben aufgrund eines zu niedrigen Fettgehaltes auf. Eine weitere Probe „fettarme Milch“, wies mit 2,7 g/100 g einen Fettgehalt auf, der deutlich über dem, für fettarme Milch vorgeschriebenen Bereich von 1,5 % bis 1,8 %, lag. Die Bezeichnung „fettarme Milch“ war daher nicht zutreffend.
Die Bezeichnung „Trinkmilch“ wäre korrekt gewesen. Die Angabe „1,5 % Fett“ auf der Verpackung wurde zusätzlich als irreführend beurteilt.
Eine Probe Vollmilch trug auf der Verpackung sowohl die Angabe „3,8 % Fett“ als auch „mind. 3,8 % Fett“. Beide Angaben waren inhaltlich zwar richtig, verwiesen aber auf unterschiedliche Milchsorten, nämlich standardisierte und nicht standardisierte Milch. Die Angaben wurden als widersprüchlich und damit irreführend beurteilt.
Bei 5 Proben wurden unzulässige nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben beanstandet. Zwei Proben Bio-Milch warben mit dem Gehalt von Omega 3-Fettsäuren. Die Anforderungen an den Mindestgehalt waren für diese Aussage aber nicht erfüllt. Zum Hinweis auf den Erhalt wertvoller Inhaltsstoffe durch ein Hocherhitzungsverfahren bei einer Bio-Milch, wurde der Hersteller um eine Stellungnahme gebeten.
Insgesamt bezeichnete das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg seine Milchuntersuchungen als erfreulich. Es wurden 17 Verstöße gegen Rechtsvorschriften festgestellt, neun Mal wurden Angaben bemängelt. 87 % Prozent der Proben waren nach Art und Umfang der durchgeführten Untersuchungen ohne Mängel.
QUELLE:
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Dr. Herbert Otteneder