Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe untersuchte im Sommer 2020 stichprobenartig 15 Smoothies aus dem Internethandel. Die Produkte wurden bei Probeneingang sowie nach Lagerung bei der vom Hersteller vorgegebenen Temperatur bis zum angegebenen Haltbarkeitsdatum untersucht. Das Untersuchungsspektrum umfasste potentielle Getränkeschädlinge, Milchsäurebakterien, Hefen und Schimmelpilze, aber auch Bacillus cereus-Keime und Hygienekeime.
Angesichts der Produktart und der Haltbarmachung mittels Hochdruckverfahren wurden wegen der keimreduzierenden Behandlung nur geringe Keimzahlen erwartet. Erfreulich war, dass bei der Hälfte der Proben sowohl bei Probeneingang als auch nach Lagerung Keimzahlen unter oder nur geringfügig über der Nachweisgrenze festgestellt wurden. Bei den restlichen Proben standen die als produkttypischen Verderbniserreger bekannten Hefen und Schimmelpilze nicht im Vordergrund. Diese Mikroorganismen werden durch das Hochdruckverfahren sicher abgetötet.
Die Vermehrung von Bacillus cereus-Keimen scheint hingegen durch das Hochdruckverfahren begünstigt zu sein, welches diese in Sporenform unbeschadet überleben können. In fünf Proben waren diese Keime sowohl nach Eingang als auch nach Lagerung in z. T. beträchtlichen Mengen nachweisbar. Zwei dieser Proben wiesen zusätzlich hohe Zahlen an säuretoleranten Keimen auf. Ein Verderb hatte jedoch noch nicht stattgefunden. Ein Produkt, bei dem kein Haltbarmachungsverfahren angewandt wurde, wies schon bei Probeneingang außergewöhnlich hohe Keimzahlen auf. Dies war auch die einzige Probe, bei der coliforme Keime nachweisbar waren, welche einen Hinweis auf unhygienische Arbeiten sein können.
QUELLE:
- Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe
Dr. Greta Riel