Seit 2011 können Unternehmen, aber auch Forschungseinrichten von der US-Landwirtschaftsbehörde USDA offiziell überprüfen lassen, wie eine neu entwickelte Pflanze rechtlich einzustufen ist („Am I Regulated-Prozess“). Dazu müssen sie Informationen über die Verfahren und die damit erzielte Veränderung vorlegen. Wenn bei genom-editierten Pflanzen kein „artfremdes“ Genmaterial eingeführt wurde und die Pflanze „transgen-frei“ ist, erhalten sie in der Regel grünes Licht.
Bis 2019 wurden in jedem Jahr weniger als zehn Anfragen zu genom-editierten Pflanzen und Organismen eingereicht. Die Zahl ist 2020 nun geradezu explodiert. Aufgrund niedriger Hürden haben auch kleine Unternehmen und Startups entsprechende Anfragen bei der Landwirtschaftsbehörde gestellt.
Bis September 2020 hatte die Behörde bereits 60 entsprechende „Letters of inquiry“ zu beantworten. Daran lässt sich ablesen, dass insbesondere die Genschere CRISPR/cas sich in den Laboren von Forschungseinrichtungen und Unternehmen zunehmend als Standardmethode etabliert hat.
Etwa 25 verschiedene genom-editierte Nutzpflanzen wurden von der USDA bereits als „dereguliert“ eingestuft, darunter Mais mit besonderer Stärkezusammensetzung (Waxy Corn), ertragreicherer Leindotter (Camelina), gegen Zystennematoden resistente Sojabohnen, Tabak mit weniger Nikotin, Orangenbäume, die gewappnet sind gegen Zitruskrebs, Raps mit stabileren Samenkapseln, Gras mit besserer Verdaulichkeit als Futter und Tomaten, die eine für Urban Farming geeignete „Architektur“ aufweisen.
QUELLE:
- Meldung Forum Bio- und Gentechnologie e.V. vom 11.11.2020
Dr. Greta Riel