Ökotest hat 26 Apfel-Produkte getestet, darunter 15 Mal Apfelmus und elf Mal Apfelmark. Im Test kritisieren kritisiert Ökotest vor allem enthaltene Pestizidrückstände. In zwei Produkten hat das beauftragte Labor den Wachstumsregulator Mepiquat nachgewiesen. Das Spritzgift ist im europäischen Obstbau verboten. Mepiquat wirkt sich laut Europäischer Chemikalienagentur ECHA langfristig schädlich auf Wasserorganismen aus. Die betroffenen Produkte fielen im Test durch, da sie den in der EU geltenden Mepiquat-Grenzwert für Äpfel überschritten. Die betroffenen Produkte enthielten zudem Spuren des Insektizids Acetamiprid.
In einem Produkt stellte das Labor Spuren des Pestizids Pirimicarb fest, das laut EU-Chemikalienrecht in Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Außerdem war in einem Produkt im Test der Gehalt an Tebuconazol, nach der Bewertung durch Ökotest, "erhöht". Das Anti-Pilzmittel wird als vermutlich schädigend für das Kind im Mutterleib eingestuft.
Nach derzeitigem Kenntnisstand seien die Wirkstoffe in der festgestellten Konzentration laut Ökotest zwar nicht immer unmittelbar gesundheitsschädlich, aber: je weniger desto besser. Kritisch sieht Ökotest einen Mix von mehreren Pestizidspuren in Produkten. Auch wenn die Gehalte gering seien und die Stoffe teilweise nicht als besonders bedenklich gelten. In einem überprüften Produkt im Test wurden insgesamt sechs, in einigen weiteren Apfelmusen jeweils vier unterschiedliche Einzelsubstanzen nachgewiesen. Mögliche Wechselwirkungen von mehreren Stoffen im menschlichen Körper und der Umwelt seien bislang noch nicht erforscht.
QUELLE:
- Meldung Ökotest vom 13.10.2022
Dr. Greta Riel