Mit der ersten Ausgabe der dritten Auflage der Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr wurden die Werte für die Zufuhr von Vitamin E und Jod komplett überarbeitet.
Der Referenzwert für Jod wurde für Erwachsene auf 150 µg abgesenkt. Die DGE erläutert, warum es trotz im wesentlichen gleichen Ableitungsverfahren zu dieser Änderung kommt. So sei bei der letzten Bewertung im Jahr 2000 ein Zuschlag berücksichtigt worden, um die unzureichende Jodversorgung in der Bevölkerung in Deutschland und Österreich zu verbessern. Da die Referenzwerte jedoch nicht für Personen mit Nährstoffmangel geeignet sind und diese individuell betrachtet werden müssten, fiel der Zuschlag weg.
Anders fällt die Bewertung bei Säuglingen bis unter vier Monate aus. Die neue Empfehlung liegt mit 80 µg doppelt so hoch wie der bisherige Schätzwert. Neue Daten aus Bilanzstudien haben zu dieser besseren Datenlage geführt.
Zu Vitamin E erläutert die DGE, dass die Referenzwerte für Vitamin E für Kinder und Jugendliche, Erwachsene sowie Schwangere mit 8 mg/Tag unter den bisherigen Werten von 11–15 mg-Äquivalent/Tag liegen. Sie leiten sich vom Ausgleich der täglichen Verluste sowie der Bioverfügbarkeit ab und nicht mehr von der Vitamin-E-Menge, die für den Schutz der Doppelbindung der ungesättigten Fettsäuren aus der Nahrung und im Körper benötigt wird. Anhand der Datenlage lässt sich jedoch immer noch kein durchschnittlicher Bedarf ableiten. Daher werden die Referenzwerte für Vitamin E weiterhin als Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr angegeben. Auch für Stillende fällt der Referenzwert niedriger aus: 13 mg/Tag anstelle von 17 mg/Tag. Leicht gestiegen sind hingegen die Referenzwerte für Säuglinge unter vier Monate – von 3 auf 3,5 mg/Tag – ebenso wie für Säuglinge unter 12 Monate von 4 mg/Tag auf 5 mg/Tag aufgrund neuerer Daten zum Vitamin-E-Gehalt in Frauenmilch.
In der Neuauflage wurden zudem die einzelnen Kapitel redaktionell überarbeitet und aktualisiert. Dies betrifft auch Daten zum Versorgungsstatus der Bevölkerung. Ergänzt wurden zudem die aktuellen Ergebnisse der EFSA zur tolerierbaren Gesamtzufuhrmenge und die Höchstmengenvorschläge des BfR für Nahrungsergänzungsmittel.
Quelle:
- Presseinformationen der DGE vom 10.09.2025, www.dge.de
Dr. Marion Gebhart