Hühnchen aus dem Labor

Hühnchen aus dem Labor

Bislang wurden als Fleischersatz vor allem Imitate aus Soja, Lupine oder Weizenkleber angeboten. Ein kalifornisches Unternehmen hat in Singapur nun die weltweit erste Erlaubnis bekommen, synthetisches Fleisch aus echten Muskelzellen auf den Markt zu bringen. Es handelt sich um Geflügelfleisch, das zunächst in Form von Chicken Nuggets angeboten werden soll.
 
Gezüchtet wird das beinahe echte Huhn im Labor, aus teilungsfähigen Zellen in einem Nährmedium. Das Unternehmen verwendet dafür sowohl Stammzellen als auch bereits voll entwickelte Muskelzellen. Entscheidend soll jedoch sein: Das Schlachten entfällt und damit auch die Frage nach dem Tierwohl. Weltweit arbeiten zahlreiche Unternehmen derzeit an Laborfleisch. Es gibt Projekte zur Kultivierung von Shrimps, Schweine- und Rindfleisch, aber auch auf dem Geflügelmarkt gibt es Konkurrenz. Eine noch zu lösende Frage dürfte sein, wie man die Fleischzellen mit einem gezüchteten Bindegewebe auch in eine naturnahe Fleischform bekommt. Das große Interesse an Laborfleisch hat nicht zuletzt mit den Problemen der Fleischproduktion zu tun, die jenseits des Tierschutzes längst erkannt wurden: Vor allem die Landnutzung zur Produktion von Tierfutter und die Auswirkungen auf Klima und Ökosysteme sollen mit dem Kunsthack vermieden werden.
 
Ob es sich beim Retortenhühnchen des kalifornischen Unternehmens schon um eine lebensnahe Alternative handelt, ist aufgrund der Preisgestaltung fraglich: Ein Nugget soll um die 50 Euro kosten.
 
 
QUELLE:

  • Meldung sueddeutsche.de vom 03.12.2020


Dr. Greta Riel

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