Neue Forschungen der Edith Cowan University (ECU) haben ergeben, dass Kamelmilch mehr natürlich vorkommende bioaktive Peptide enthält als ihr Rinderpendant. Kamelmilch sei im Vergleich zu Kuhmilch auch hypoallergen.
Die Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Kamelmilch das Hauptmilchallergen β-Lactoglobulin (β-Lg) nicht enthält. Zudem enthalte Kamelmilch bioaktive Peptide, die antimikrobielle Eigenschaften und blutdrucksenkende Eigenschaften haben können. Diese bioaktiven Peptide könnten bestimmte Krankheitserreger selektiv hemmen und dadurch ein gesundes Darmmilieu schaffen sowie das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Diesbezüglich sei aber noch weitere Forschung nötig. Gegenwärtig würden etwa 81 % der weltweiten Milchproduktion von Kühen gewonnen, wobei die Kamelmilchproduktion hinter Büffeln, Ziegen und Schafen an fünfter Stelle stehe. Kamelmilch mache nur etwa 0,4 % der derzeitigen weltweiten Milcherzeugung aus.
Australiens halbtrockenes Klima und die vorhandene - wenn auch etwas verwilderte – Kamelpopulation sei laut der Forscher ein überzeugendes Argument für eine Steigerung der Produktion und des Verbrauchs von Kamelmilch. Kamelmilch gewinne weltweit an Aufmerksamkeit, was zum Teil auf die Umweltbedingungen zurückzuführen sei. Trockene oder halbtrockene Gebiete könnten für die traditionelle Viehzucht eine Herausforderung darstellen, seien aber ideal für Kamele. In Australien gebe es bereits eine Reihe von Kamelmolkereien, doch die Produktionsmengen sind noch gering. Im Vergleich zu Milchkühen, die bis zu 28 Liter Milch pro Tag geben können, geben Kamele in der Regel nur etwa 5 Liter Milch pro Tag.
Quelle: Meldung Edith Cowan University vom 23.01.2025
Dr. Greta Riel