Ökotest untersuchte 21 gemahlene Kurkumas, elf davon in Bio-Qualität. Nur ein Produkt erreicht ein "sehr gut". 18 fielen durch – vor allem wegen einer als „zu hoch“ bewertete Belastung mit Mineralölbestandteilen. Die Mehrheit der getesteten Produkte war aus Sicht von Ökotest stark mit Mineralöl belastet. Bislang gibt es nur Orientierungs-, aber keine Grenzwerte für MOSH. Ökotest kategorisiert die gemessenen Gehalte daher genau so streng wie in anderen Lebensmitteln auch. Dass es auch anders geht, zeigt ein Bio-Produkt im Test. Es enthält nur Spuren dieser Verunreinigung.
Das Labor wies auch die völlig unerwünschten aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nach, jedoch nur in einem Kurkuma-Pulver. In einem Produkt wurden aus unserer Sicht erhöhte Werte von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen gemessen. Etliche polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, gelten als krebserregend oder zumindest krebsverdächtig. Die Verbindungen können beim Trocknen des Kurkumas über offenem Feuer in das Gewürz übergehen. Ein Bio-Produkt fiel bei der Laboruntersuchung völlig aus dem Rahmen: Es riss nicht nur den Grenzwert von 10 μg/kg für das krebserregende Benzo[a]pyren (BaP) deutlich, sondern auch den für die Summe der krebserregenden PAK-4 (außer BaP noch Chrysen, Benzo[a]anthracen und Benzo[b] fluoranthen) von 50 μg/kg, jeweils gültig für getrocknete Gewürze. Der Anbieter reagierte prompt auf die Analysenergebnisse: Er nahm die betroffene Charge aus dem Verkauf.
In einigen Produkten stieß das Labor auf Pestizid-Werte, die negativ in die Gesamtwertung eingingen. Bei drei Produkten handelte es sich um Bio-Produkte. Das Ergebnis sei ungewöhnlich, denn eigentlich griffen Verbraucher zu Bio, um Pestizidbelastungen zu umgehen.
QUELLE:
- Meldung Ökotest vom 28.06.2022
Dr. Greta Riel