Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche 2019
© LD / pixelio.de

Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche 2019

Nach dem gemeinsamen Bericht des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und des Robert Koch Instituts (RKI) für das Jahr 2019 wurden insgesamt 402 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche an das RKI bzw. an das BVL übermittelt. Mindestens 1 970 Erkrankungen, mindestens 385 Hospitalisierungen und fünf Todesfälle standen mit den Ausbrüchen in Zusammenhang. Den größten Anteil (4 %) nahmen Ausbrüche durch den Erreger Campylobacter ein. 32% der Ausbrüche wurden durch Salmonellen verursacht.
Die Daten zu lebensmittelbedingten Ausbrüchen werden von den Gesundheits- und Lebensmittelüberwachungsbehörden vor Ort erfasst und über parallele Meldewege über die Behörden der Länder (gemäß Infektionsschutzgesetz bzw. BELA-Meldungen) an das Robert Koch-Institut (RKI) bzw. an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) übermittelt.
An das BVL wurden 82 BELA-Meldungen gesendet, wovon bei 59 ein lebensmittelbedingter Krankheitsausbruch gemäß der Definition der Zoonosen-Überwachungsrichtlinie (Richtlinie 2003/99/EG) vorlag. Laut BVL waren unter den BELA-Meldungen am häufigsten Salmonella spp. zu 29 % der Fälle die ursächlichen Erreger, vor Campylobacter spp. mit 12 % und Norovirus mit 10 %. Bei 15 (25%) Ausbrüchen blieb der Erreger bzw. das Agens unbekannt.
An das RKI wurden insgesamt 343 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche übermittelt, davon 11 lebensmittelbedingte Norovirus-Ausbrüche und 332 Ausbrüche durch andere gemäß IfSG meldepflichtige Erreger. Laut RKI wurden die häufigsten übermittelten lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüche (ohne Norovirus-Ausbrüche) durch Campylobacter spp. verursacht (49% der Fälle). Am zweithäufigsten waren Ausbrüche durch Salmonella spp. (38% der Fälle). Bei größeren Ausbrüchen (fünf oder mehr Personen) waren vor allem Salmonellen (20 %) der Auslöser.
Am häufigsten waren Eier und Eierzeugnisse mit Salmonella Enteritidis befallen. Mehrfach wurde Campylobacter in Rohmilch, Histamin in Thunfisch sowie Salmonella Typhimurium in Rohwurst festgestellt. Die Ausbrüche mit hoher Evidenz verursachenden Lebensmittel wurden bei 9 von 33 in Privathaushalten und in jeweils 6 in der Gastronomie verzehrt.
Das RKI berichtet weiter über besondere Ausbrüche mit hoher Zahl von Krankheitsfällen bei denen ein Teil auch hospitalisiert werden musste. Dazu zählte ein Fall mit 75 Erkrankten, von denen ein großer Teil hospitalisiert werden musste (kein Todesfall). Ursache war der Befall mit Clostridium perfringens und Bacillus cereus von Rinderbraten mit Soße, Knödeln und Spätzle. Die Speisen, die ein Caterer anlieferte, waren bei einer Weihnachtsfeier am Buffet angeboten worden.

QUELLE:
  •  Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und Robert Koch Institut: Gemeinsamer nationaler Bericht des BVL und RKI zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen in Deutschland 2019; 29.September 2020
 
Dr. Herbert Otteneder

Empfohlene Produkte

Campylobacter I

Band 1: Pathogenitätsmechanismen, Erkrankungsformen, Diagnostik

  Aus dem Inhalt von "Pathogene Mikroorganismen: Campylobacter I":

  • Historie, Taxonomie und Charakterisierung
  • Pathogenitätsmechanismen und Erkrankungen
  • Epidemiologie
  • Nachweisverfahren
zzgl. 7% MwSt
ISBN: 9783899476750
Lieferfrist ca. 3-5 Tage

Campylobacter II

Band 2: Vorkommen, Kontrollmöglichkeiten, Lebensmittelsicherheit

Campylobacter spp. sind Auslöser der menschlichen Campylobacteriose und können über Lebensmittel übertragen werden. Campylobacter jejuni beispielsweise zählt neben den Salmonellen zu den häufigsten bakteriellen Durchfallerregern.

zzgl. 7% MwSt
ISBN: 9783899476767
Lieferfrist ca. 3-5 Tage

Warenkorb

Ihr Warenkorb ist leer.