Insgesamt vier Menschen erkrankten aufgrund einer Infektion mit Listeriose nach dem Verzehr keimbelasteter Lebensmittel aus einem Betrieb in Hessen. Ausgangspunkt sei ein Obst- und Gemüsebetrieb gewesen, der Gurkenscheiben auslieferte. In einem Gutachten seien gravierende Hygienemängel festgestellt worden. Die Betroffenen infizierten sich zwischen Oktober 2021 und Januar 2022. Das Unternehmen habe auch an Krankenhäuser geliefert, dort hätten sich mindestens zwei der Betroffenen infiziert. Der Betrieb sei seit zwei Jahren nicht mehr kontrolliert worden.
Laut Ministerium hätten durch Ermittlungen nach dem Ausbruch weitere Infektionen verhindert werden können. Der Betrieb wurde den Angaben zufolge im Februar geschlossen. Man habe sofort die neue Task-Force Lebensmittelsicherheit informiert und entsprechende Kontrollen veranlasst, teilte das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit. Man habe die nach dem Skandal um verunreinigte Produkte des nordhessischen Wurstherstellers Wilke optimierten Abläufe „ohne Verzögerung umgesetzt“.
Nachdem seit November vergangenen Jahres vier Menschen in Krankenhäusern an Listeriose erkrankt waren und einer der Infizierten – allerdings nicht an der Infektion, sondern an den Folgen seiner schwerwiegenden Pneumokokken- und Corona-Erkrankung – verstorben war, war der Vorwurf erhoben worden, aus dem Wilke-Skandal von 2019 sei offenbar zu wenig gelernt worden. Damals war nach 37 Listeriosefällen auch Verbraucherschutzministerin Priska Hinz unter Druck geraten, die im Anschluss zahlreiche Reformen bei der Lebensmittelkontrolle auf den Weg gebracht hatte.
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Dr. Greta Riel