In den Lebensmittel- und Veterinärinstituten des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Braunschweig/Hannover und Oldenburg wird Speiseeis aus niedersächsischen Eisdielen jährlich mikrobiologisch untersucht.
Neben der Untersuchung auf pathogene Keime wie Salmonellen wird der Gehalt an „Hygiene“-Keimen wie Enterobacteriaceae oder Escherichia coli sowie der Gesamtkeimgehalt ermittelt. Aber auch Keime, die bei entsprechend hoher Keimzahl ein Erkrankungsrisiko darstellen können (zum Beispiel koagulase positive Staphylokokken, präsumtive Bacillus cereus) sind im Untersuchungsspektrum enthalten.
Im Jahr 2024 wurden bis September 525 Proben Speiseeis – sogenannte Thekeneisproben – untersucht. Davon waren 399 Proben unauffällig. Bei 64 Proben wurden geringfügige mikrobiologische Auffälligkeiten festgestellt. Diese betrafen vorwiegend Enterobacteriaceae, die Gesamtkeimzahl und in einigen Fällen präsumptive Bacillus cereus. Teilweise fanden sich in Proben mehrere der genannten Keime. Pathogene Keime wie Salmonellen oder Listerien wurden in den Proben nicht nachgewiesen.
57 Proben mussten bisher wegen stark erhöhter Keimzahlen beanstandet werden. Es wurden vor allem Enterobacteriaceae beanstandet. Enterobacteriaceae kommen überall in der Umwelt vor. Die Keimgehalte können Hygienefehler aus allen Arbeitsbereichen abbilden. In einigen Fällen wurde wegen erhöhter Gehalte an Bacillus cereus beanstandet. Diese Keime können jedoch erst in deutlich höheren Konzentrationen als den hier nachgewiesenen beim Menschen zu Erbrechen oder Durchfall führen. Aerobe Sporenbildner wie Bacillus cereus kommen überall in der Natur vor. Sie sind auch in den Rohstoffen vieler Lebensmittel zu finden. In manchen Proben war auch die Gesamtkeimzahl zu hoch.
Quelle: Meldung Niedersächsisches Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)
Dr. Greta Riel