In 14 von 20 vegetarischen und veganen Bratwürstchen fand das von Öko-Test beauftragte Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). 4 Erzeugnisse enthielten „stark erhöhte“ (> 4mg/kg), 4 „erhöhte“ (2 – 4 mg/kg) und 6 „leicht erhöhte“ (1 - 2 mg/kg) Mengen an MOSH. In einem Produkt traten zusätzlich aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Komponenten der MOAH stehen im Verdacht kanzerogen wirken zu können. In 5 Würstchen wurden Spuren von Pestiziden gefunden, unter anderem das krebserregende Chlopropham.
Neben den Grundbestandteilen Weizeneiweiß, Süßlupinensamen, Tofu, Seitan, Rapsöl, Sojaprotein und Erbsenproteinisolat enthalten die Würstchen geschmackgebende Inhaltstoffe. Hierzu zählen Aroma, Hefeextrakt und Würze. Bei einer „Würze“ handelt es sich um Eiweißhydrolysate, die Öko-Test kritisch bewertet. Das Geschmacksempfinden kann sich daran gewöhnen und das Empfinden für natürliche Eindrücke geht verloren. Auch hohe Salzgehalte bis zu 2,1 g/ 100g führten im Gesamturteil zur Abwertung.
Im Gegensatz zum Ergebnis der Schadstoffuntersuchung lautete das Urteil der sensorischen Tests bei allen Würstchen „sehr gut“. Die Tester fanden die Erzeugnisse bissfest und erkannten eine deutlich würzige Bratnote. Die ergänzenden Nährwertangaben mit dem Nutri-Score, die das Magazin an Hand der Zutatenlisten errechnete, ergaben in der Hälfte der Fälle die Note „C“ innerhalb der von „A“ (günstig) bis „E“ (ungünstig) reichenden, 5-stufigen Scala der Bewertung des Nährwertes.
QUELLE:
- ÖKO-TEST Ausgabe Juni/2021 S. 28 ff
Dr. Herbert Otteneder
