Fast 60 000 Menschen unterstützen die Petition von Haferdrinkproduzent Oatly, mit der die CO2-Kennzeichnung von Lebensmitteln gefordert wird. Die Petition erreichte innerhalb von vier Wochen mehr als 50 000 Stimmen, sodass sich der Bundestag in einem Anhörungsverfahren, das am 14.09. stattfand, befasste.
Tobias Goj, Geschäftsführer des Haferdrink-Herstellers Oatly plädierte als Petent dafür, dass Hersteller auf den Verpackungen von Lebensmitteln angeben, wie viel Treibhausgas ihr Produkt verursacht.
Während deutsche Autohersteller bereits heute in der gesetzlichen Pflicht stünden, die absoluten CO2-Emissionswerte von Neuwagen anzugeben, seien Lebensmittelhersteller davon bislang ausgenommen. Dabei sei das „Lebensmittelsystem für 25 Prozent aller globalen Emissionen verantwortlich“, betonte Goj. Er ist weiter der Auffassung es sei nötig, dass sich Verbraucher besser über Klimakosten von Nahrungsmitteln informierten. Dazu bedarf es einer verbindlichen CO2-Kennzeichnung. Auch der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz spricht sich in einem Gutachten dafür aus. Nach Auffassung des Petenten ist es praktisch möglich auch bei komplexen Produkten den CO2-Fussabdruck einfach und kostengünstig zu ermitteln. Oatly deklariert seit 2018 die CO2-Eimmissionen seiner eigenen Produkte, wobei die Klimawirkung bestimmter Produkte laut Oatly gut abzuschätzen ist. Mit einer verpflichtenden Kennzeichnung aller Produkte könnten Konsumenten am Supermarktregal die Klimaauswirkungen ihrer Einkäufe vergleichen.
Laut Uwe Feiler (CDU/CSU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) müsse dafür die gesamte Wertschöpfungskette mit betrachtet werden. Die entsprechenden Daten zusammenzutragen, sei jedoch für Unternehmen nicht einfach. Feiler hält einen Ausweis des CO2-Fußabdruckes nicht für sinnvoll. Man habe bereits sehr viele Kennzeichnungssysteme, wie z.B. das Bio-, das Tierwohl- und das Nutriscore-Label sowie die Kennzeichnung regionaler Produkte. Ein weiteres Label könne eher zur Verwirrung beitragen.
Nach Auffassung von Feiler müsse man die bisherigen Systeme in einer Kennzeichnung zusammenbringen. Neben der CO2-Emmission sind auch noch Schadstoffemissionen, der Ressourcen- oder der Wasserverbrauch eines Produktes mit einzubeziehen.
QUELLEN:
- www.bundestag.de (Startseite > Dokumente > Textarchiv > Global Magnitsky Act, Lebensmittel und Klima, Einflussnahme Chinas) vom 14.09.2020
- www.wiwo.de (Startseite> Politik > Deutschland > Klimalabel für Lebensmittel: Oatly will mit Petition Druck machen) vom 14.09.2020
Dr. Herbert Otteneder