Italiens Regierung verbietet die Herstellung und den Verkauf von Laborfleisch. Die Abgeordnetenkammer in Rom verabschiedete einen entsprechenden Gesetzentwurf, der bereits zuvor vom Senat angenommen worden war. Die Diskussion über synthetisches Fleisch spitzte sich zuletzt in Italien zu. Die Opposition lehnte ein Verbot vehement ab. Italien ist damit das erste Land in Europa, das ein solches Verbot einführt, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Verstöße sollen dem Gesetz zufolge mit Geldstrafen von bis zu 60.000 Euro sowie der Beschlagnahmung von Ware geahndet werden.
Politiker der Regierungsparteien zeigten sich nach der Abstimmung in der Abgeordnetenkammer erfreut. Der Schutz der Tradition, der italienischen Produkte und der Gesundheit der Italiener spiele in diesem Zusammenhang die tragende Rolle. Von der Opposition hagelte es dagegen Kritik. Insbesondere die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes wird von ihnen bezweifelt. Es könne zudem mit einem pauschalen Verbot gegen internationales Recht sowie europäische Vorschriften verstoßen, sodass ein Konflikt mit der EU-Kommission befürchtet wird.
Parallel greift die Maßnahme auch in die Kennzeichnung von Produkten auf pflanzlicher Basis ein und verbietet die Verwendung von alltagsnahen Begriffen wie "vegane Salami" oder "pflanzenbasiertes Steak" für pflanzliche Optionen. Italien ist gegenwärtig der drittgrößte Markt für pflanzliche Alternativprodukte in Europa. Die italienische Regierung hat angekündigt, das Gesetz mit beiden Maßnahmen nun der vorgeschriebenen EU-Prüdung zu unterziehen, bei der Mitgliedstaaten ihre Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verletzung des EU-Binnenmarktes äußern können.
Quellen: Meldung spiegel.de vom 17.11.2023
Meldung topagrar.com vom 24.11.2023
Dr. Greta Riel