In den Jahren 2016 bis 2021 wurden durch das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) bisher 143 Proben abgepacktes, vorgeschnittenes Obst aus dem Einzelhandel auf Hygieneparameter und das Vorhandensein pathogener Bakterien untersucht. In 42 Proben (29 Prozent) wurden auffällige Keimgehalte nachgewiesen, die auf Hygienemängel hindeuten. Überwiegend waren die Gehalte in 30 Proben (20 Prozent) an Schimmelpilzen und in 10 Proben (8 Prozent) Enterobacteriaceae erhöht.
In einer Probe wurden Keime des Genus Listeria nachgewiesen. Zu dieser Keimgruppe gehören unterschiedliche Listerienspezies, von denen nur Listeria monocytogenes zu Erkrankungen beim Menschen führt. Der Keim Listeria monocytogenes war in der Probe nicht enthalten. Der Nachweis des Genus Listeria deutet jedoch darauf hin, dass in dem Herstellerbetrieb möglicherweise Listeria monocytogenes-Keime vorhanden sind.
Eine Probe Melonenscheiben war bereits matschig und roch säuerlich, es wurden hohe Keimgehalte nachgewiesen. Diese Probe war für den Verzehr nicht mehr geeignet. Krankheitserreger wurden in keiner Probe nachgewiesen. Sieben Proben (5 Prozent) wurden nicht ausreichend gekühlt. Bei vorgeschnittenem Obst handelt sich um leicht verderbliche Lebensmittel, die laut DIN 10508 „Temperaturen für Lebensmittel“ bei maximal 7 °C gelagert werden sollten.
QUELLE:
- Meldung Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)
Dr. Greta Riel