Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Sigmaringen untersuchte seit dem Jahr 2015 insgesamt 271 Proben Braumalz, Bier und alkoholfreie Malzgetränke auf Schimmelpilzgifte (Mykotoxine).
Bei etwa der Hälfte der insgesamt 123 seit dem Jahr 2015 untersuchten Malzproben lag der Gehalt der genannten Mykotoxine unterhalb der Bestimmungsgrenze der Methode (58 Proben). In den anderen Proben detektierte das CVUA Sigmaringen Gehalte von einem oder mehreren Mykotoxinen. Bei 2 Proben (1,6 %) lag der Gehalt an OTA über den Höchstgehalten. T-2 Toxin und HT-2 Toxin, DON und TEA kamen am häufigsten in den Malzproben vor.
In knapp der Hälfte der seit dem Jahr 2015 untersuchten 136 Proben Bier und 12 Proben alkoholfreier Malzgetränke lag der Gehalt der Mykotoxine unterhalb der Bestimmungsgrenze. Keine der Proben überschritt den OTA-Höchstgehalt für alkoholfreie Malzgetränke. Gut die Hälfte der Getränkeproben enthielt quantifizierbare Mengen an Mykotoxinen. Ein detaillierterer Blick auf die Daten zeigt allerdings, dass es sich hier fast ausschließlich um Spuren an TEA handelt, das mit der Untersuchungsmethode für Getränke sehr empfindlich bestimmt werden kann. Nur bei 5 % der untersuchten Getränkeproben lag der TEA-Gehalt über 10 µg/kg. Zur Orientierung: Die EU hat für manche Lebensmittel für TEA Richtwerte festgelegt, allerdings nicht für Getreide oder Bier. Diese Richtwerte liegen meist zwischen 100 und 1000 µg/kg. Lässt man Spuren an TEA außer Acht, enthalten noch rund 10 % der Bierproben (15 Proben) Mykotoxine. Am häufigsten wurden dabei neben TEA auch DON detektiert.
Der Herstellungsprozess von Malz und Bier könne sich laut CVUA sich auf die Mykotoxinkonzentration auswirken, es können Mykotoxine freigesetzt aber auch abgetrennt werden. Durch die Zugabe weiterer Zutaten wie Wasser zum Malz beim Brauen wird die Mykotoxinkonzentration beispielsweise verdünnt. Insgesamt seien Bier und alkoholfreie Malzgetränke laut CVUA seltener und mit niedrigeren Gehalten an Mykotoxinen belastet als Braumalz. 2 Proben Braumalz überschritten die Höchstgehalte für OTA.
Quelle: Meldung Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Sigmaringen vom 07.06.2024
Dr. Greta Riel