Im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung werden im Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt neben Weizen, Roggen und anderen Getreidesorten auch Pseudogetreide regelmäßig untersucht. Dabei wird geprüft, ob sich Rückstände von eingesetzten Pflanzenschutzmitteln oder Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) nachweisen lassen.
Wie das Landesamt in einer Pressemitteilung berichtet, waren, bis auf ganz wenige Ausnahmen, alle in den letzten drei Jahren kontrollierten Proben Quinoa, Buchweizen und Amaranth ohne Auffälligkeiten. 45 von 48 untersuchten Proben stammten dabei aus ökologischer Produktion. Lediglich eine Probe Quinoa aus konventioneller Erzeugung enthielt eine unzulässig hohe Menge eines Fungizides und musste beanstandet werden.
Pseudogetreide stellen laut des Landesamts aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine sinnvolle Ergänzung des Speiseplans für ernährungsbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher dar.
Für einen ungetrübten Genuss seien jedoch einige Risiken durch bestimmte Inhaltsstoffe zu beachten. Zu diesen Risiken zählten beispielsweise die in Amaranth enthaltenen Gerbstoffe, welche die Verfügbarkeit von Mineralstoffen, Vitaminen und Proteinen hemmen können sowie das in der Fruchtschale von Buchweizen enthaltene Fagopyrin, dessen Aufnahme zu Hautirritationen und zu höherer Empfindlichkeit der Haut gegen Sonnenlicht führen könne. Fagopyrin sei jedoch hitzeempfindlich und könne durch Schälen der Buchweizenfrüchte entfernt werden. Im Zusammenhang mit der Untersuchung von Quinoa wird zudem auf die in der Schale der Samenkörner enthaltenen bitter schmeckenden Saponine hingewiesen, welche die Darmschleimhaut und die Blutzellen schädigen könnten. Deshalb sollten nur geschälte Samen verzehrt werden und diese stets gut abgespült oder gekocht werden, um die verbliebenen Saponine weitestgehend zu entfernen.
Quellen: Presseinformation Nr. 40/2023 des Landesamts für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt vom 29.11.2023
Dr. Greta Riel