Bei der Bereitstellung von Ernährungsempfehlungen spielen KI-Anwendungen wie ChatGPT und Gemini für Verbraucherinnen und Verbraucher eine zunehmend wichtige Rolle. Insbesondere bei vulnerablen Zielgruppen wie Schwangeren bedarf es jedoch einer sorgfältigen Prüfung der Ergebnisse.
In einer Studie (peer-reviewed), die in der „Ernährungsumschau“ (Heft 12/2025) erscheinen wird und für Abonnentinnen und Abonnenten vorab verfügbar ist, wurden Tagespläne für eine fiktive Schwangere mit ChatGPT und Gemini erstellt und Empfehlungen zu kritischen Lebensmitteln sowie Nahrungsergänzungsmitteln abgefragt. Die Protokolle und weitere Daten sind bereits jetzt online einsehbar.
Die Ergebnisse wurden mit den Referenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und den Handlungsempfehlungen des Netzwerks „Gesund ins Leben" verglichen. Es zeigte sich, dass Chatbots zwar bei der Erstellung von Ernährungsinformationen unterstützen können, jedoch Schwächen bei der Deckung kritischer Nährstoffe und der Bereitstellung evidenzbasierter Empfehlungen aufweisen.
Beide Tools weisen erhebliche Defizite im Bereich der Vermeidung von Lebensmittelinfektionen auf. Angesichts der möglichen Risiken von Toxoplasmose oder Listeriose besteht hier ein erhebliches Sicherheitsrisiko, weshalb auch Schwangere über die Unzulänglichkeiten der Tools in diesem Bereich aufgeklärt werden sollten.
Quellen:
- www.ernaehrungs-umschau.de, Lesetipp “Ahead of print” vom 03.09.2025
- https://osf.io/tu9ma/
Dr. Marion Gebhart