Im Jahr 2022 wurden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) insgesamt 42 Proben Weihnachtsgebäck von niedersächsischen Herstellern untersucht. Die meisten Proben wurden wegen Kennzeichnungsmängeln beanstandet - insgesamt 29 der untersuchten 42 Proben (69 Prozent) wiesen Mängel auf. Unter anderem wurden folgende Abweichungen festgestellt: Bei einer Probe "Butterplätzchen" wurden neben Butterfett geringe Anteile an anderem Fett nachgewiesen. Feine Backwaren, die in ihrer Bezeichnung die Angabe "Butter" tragen, werden nach den Vorgaben der Leitsätze für Feine Backwaren ausschließlich mit Butter hergestellt. Anderes Fett darf nicht verwendet werden. Es wurde die Empfehlung ausgesprochen, vor Ort anhand der Rezeptur zu überprüfen, ob neben Butter andere Fette verwendet wurden oder ob der Fremdfettanteil aus anderen fetthaltigen Zutaten wie zum Beispiel Nüssen stammt.
Bei zwei Proben wurden fehlerhafte Angaben zum Fettgehalt als zur Irreführung geeignet beurteilt. Bei 7 Produkten wurde eine zu gerinfe Schriftgröße beanstandet, bei 18 Produkten wurden fehlerhafte Angaben im Zutatenverzeichnis beanstandet. So enrsprach unter anderem die Angabe der Zutat "Pottasche" nicht den Lebensmittelrechtlichen Vorgaben. Bei Pottasche handel es sich um die umgangssprachliche Bezeichnung für den Lebensmittelzusatzstoff Kaliumcarbonat (E 501), der als Backtriebmittel vor allem in flachen, zuckerreichen Gebäcken wie Lebkuchen und SPekulatius eingesetzt wird. Als Bezeichnung im Zutatenverzeichnis muss neben dem Verwendungszweck (Klassennamen), in diesem Fall Backtriebmittel, die spezielle Bezeichnung des Zusatzstoffs angegeben werden. Bei fünf Proben fehlte die Kennzeichnung der Menge wertgebender Zutaten wie zum Beispiel Butter. Die Allergenkennzeichnung war bei 11 Proben unvollständig oder fehlte. Insgesamt 34 Proben wurden auf den Gehalt an Acrylamid untersucht. Bei keiner der Proben wurde eine Überschreitung des Richtwertes festgestellt.
Quelle: Meldung Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)
Dr. Greta Riel