Seit geraumer Zeit bieten einige Supermärkte Ananas ohne die typische Krone an. Die Umstellung soll Treibhausgase bei den Transporten senken, Abfälle auf Verbaucherseite reduzieren und gleichzeitig Vorteile für den Anbau in den Herkunftsländern schaffen.
Was genau dahintersteckt erklärt die Verbraucherzentrale NRW.
Nach der Ernte bleibt die Ananaskrone im Anbauland – sie wird nicht exportiert, weil sie für den Verzehr keine Bedeutung hat. Vor Ort findet sie jedoch eine sinnvolle Verwendung: Ein Großteil wird kompostiert oder in Biogasanlagen vergoren und anschließend als wertvoller organischer Dünger eingesetzt. Forschungen aus der Tropenlandwirtschaft zeigen, dass Ananasreste wie Blätter und Kronen die Bodenfruchtbarkeit verbessern, Nährstoffe zurückgeben und damit den Einsatz chemischer Düngemittel deutlich verringern können. Untersuchungen legen nahe: Solange die Früchte fachgerecht behandelt und gekühlt werden, bleibt die Qualität erhalten. Die Schnittstelle verholzt rasch und schützt die Frucht. Studien zeigen, dass zwar bestimmte Alterungsprozesse beschleunigt werden können, diese Effekte aber bei geeigneter Lagerung kaum ins Gewicht fallen – insbesondere bei der handelsüblichen Sorte.
Das Volumen der Ananas wird zu einem erheblichen Teil durch die Krone bestimmt. Ohne sie lassen sich pro Transportkiste mehr Früchte unterbringen – in manchen Fällen bis zu 25 Prozent mehr. Wissenschaftlichen Studien zufolge könnten sich so die CO₂-Emissionen pro Frucht messbar reduzieren. Der Transport macht jedoch nur einen kleinen Teil des ökologischen Fußabdrucks aus. Deutlich größere Umweltprobleme entstehen beim Anbau selbst. Dazu zählen zum Beispiel der hohe Einsatz von Dünger und Pestiziden, Schäden an Böden durch große Monokulturen und die Verdrängung von Pflanzen und Tieren in den Anbauländern.
Quelle: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.