Chemikalien-Dampf mit ungeklärten Langzeitfolgen
Quelle: New Africa/shutterstock.com

Chemikalien-Dampf mit ungeklärten Langzeitfolgen

E-Zigaretten oder „Vapes“ kommen oft in knallbunten Verpackungen, und es gibt sie in Geschmacksrichtungen wie Erdbeere, Cola oder Zuckerwatte. Trotzdem gehören sie nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Denn genau wie herkömmliche Zigaretten enthalten sie meist Nikotin. Studien zeigen, dass Nikotin die Gehirnreifung negativ beeinträchtigen kann. Das sieht man beispielsweise in verringerter Lernfähigkeit und erhöhter Ängstlichkeit. Außerdem kann Nikotin stark süchtig machen. Und dieser Effekt sei umso größer, je früher man mit Nikotin anfange. Aber auch für Erwachsene seien E-Zigaretten laut BfR alles andere als harmlos. Schließlich enthielten sie ein Gemisch aus vielen unterschiedlichen Chemikalien. Und wenn man diese erhitze, könnten gesundheitsschädliche und auch krebserregende Substanzen entstehen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Zigaretten wird in E-Zigaretten kein Tabak verbrannt, sondern ein so genanntes Liquid erhitzt und verdampft. Diese Liquids bestehen je nach Hersteller und Variante aus unterschiedlichen Inhaltsstoffen. Ein Hauptbestandteil ist Propylenglykol, das auch in Nebelmaschinen z. B. in Diskotheken und auf Veranstaltungen eingesetzt wird. Es dient oft zusammen mit Glycerin als Verneblungsmittel. Zusätzlich finden sich in den Liquids in der Regel Nikotin und zahlreiche Aromastoffe. Beim Erhitzen und beim Kontakt mit anderen Inhaltsstoffen können sich chemische Substanzen verändern und teilweise auch gesundheitsschädliche Verbindungen bilden. So können beim Erhitzen der Vernebelungsmittel Propylenglykol und Glycerin unter anderem krebserzeugende Aldehyde entstehen. Bei vielen Inhaltsstoffen sei außerdem noch unklar, wie sie auf den Körper wirken, wenn sie inhaliert werden.

Studien zeigen, dass die parallele Nutzung von E- und Tabak-Zigarette die Wahrscheinlichkeit von Krebserkrankungen deutlich erhöht. Das könnte daran liegen, dass die E-Zigarette oft benutzt wird, um Rauchverbote zu umgehen. An Orten, wo Tabakzigaretten verboten sind, wird nun zur E-Zigarette gegriffen. So kann es passieren, dass die Betroffenen im Durchschnitt noch mehr gesundheitsschädliche Substanzen aufnehmen als vorher. 

Quelle: Meldung Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vom 19.12.2024 
Dr. Greta Riel

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