Chlorat war in den vergangenen Jahren Bestandteil verschiedener Untersuchungsprogramme der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Befunde gab es unter anderem in pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, aber auch im Trinkwasser. Auch im Laufe des Jahres 2020 hat das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg (CVUA Freiburg) wieder tiefgefrorene Fischprodukte von Pangasius und anderen Fischarten sowie Krustentiere, wie Garnelen und Flusskrebse, auf Chloratrückstände untersucht. Dabei waren auch 2020 insbesondere Pangasiusfilet-Proben auffällig.
In 27 der 32 Pangasiusfilet-Proben (84 %) wurden Rückstände an Chlorat nachgewiesen. Die festgestellten Chloratgehalte lagen bei 16 Proben im Bereich von 0,01 bis 0,4 mg/kg und wurden als tolerierbar bzw. vermutlich technologisch unvermeidbar eingestuft. Zehn Proben (34 %) enthielten jedoch Chloratgehalte im Bereich zwischen 1,1 und 2,9 mg/kg und wurden aufgrund der Kontamination als nicht zum Verzehr geeignet beurteilt. Selbst bei Erwachsenen ist der TDI-Wert nach dem Verzehr von 200 g Fisch bereits zu fast 100 % ausgeschöpft. Aufgrund der toxikologischen Relevanz von Chlorat sind die Gehalte in diesen Produkten als inakzeptabel hoch zu bewerten. Das am höchsten belastete Pangasiusfilet wies einen Chloratgehalt von 44,3 mg/kg auf. In diesem Fall wurde die akute Referenzdosis für Erwachsene um mehr als das 3-fache überschritten, so dass diese Probe als gesundheitsschädlich beurteilt wurde. Die Proben mit hohen Rückständen an Chlorat (≥ 1 mg/kg) stammten ausschließlich aus dem Großhandel.
QUELLE:
- Meldung des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Freiburg vom 19.01.2021
Dr. Greta Riel