Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) nimmt die aktuell veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) zu Getränkeverpackungen zum Anlass, erneut eine Einwegabgabe zu fordern. Laut den Daten des UBA verharrt die Mehrwegquote seit 2016 bei rund 43 Prozent und ist damit weit entfernt vom im Verpackungsgesetz festgelegten Ziel von 70 Prozent. Einweg-Plastikflaschen bleiben mit einem Marktanteil von 46,5 Prozent die dominierende Verpackungsform. Besonders deutlich ist der Zuwachs bei Getränkedosen, deren Verbrauch 2023 um 4,4 Prozent auf 6 Milliarden Stück angestiegen ist und damit erstmals seit 2003 wieder das Niveau vor Einführung des Einweg-Pfands erreichte.
Die DUH sieht darin einen systematischen Boykott großer Getränkeabfüller und des Lebensmitteleinzelhandels, insbesondere von Discountern, die überwiegend auf Einweg setzen. Vor diesem Hintergrund fordert die DUH von Bundesumweltministerin Schneider eine Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen, Getränkedosen und Getränkekartons. Nach Ansicht der DUH ist diese Maßnahme notwendig, um den Trend zu Einwegverpackungen zu stoppen und die Mehrwegquote deutlich zu steigern.
Erst eine Woche zuvor hatte die DUH Verkaufseinschränkungen für in Plastik verpacktes Obst und Gemüse gefordert. Laut der Lebensmittel Zeitung entgegnet der Handel, dass die Unternehmen schon seit Jahren daran arbeiten, weniger und besser recycelbare Verpackungen auf den Markt zu bringen. Die hohen Anforderungen an die Hygiene-Standards müssten aber beachtet werden. Auch der Bundestag steht einem nationalen Verbot derzeit kritisch gegenüber.
Quellen:
- Pressemittelung der DHU vom 17.09.2025, www.dhu.de
- Meldung der LZ, Ausgabe 17 vom 12.09.2025, S. 22
Dr. Marion Gebhart