Ökotest hat 20 Senf-Marken untersucht. Insgesamt wurden neun Senfe mit "sehr gut" bewertet.
Alle Bio-Senf-Marken im Test sind frei von Glyphosat. Ein Großteil der konventionellen Produkte enthält Rückstände dieses Herbizids. Von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) wird Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend für den Menschen" eingestuft. Die im Test festgestellten Gehalte liegen im Spurenbereich- nach Einschätzung von Ökotest sollte Glyphosat in Lebensmitteln allerdings nicht feststellbar sein. Zwei Produzenten erklären auf Nachfrage, dass das Glyphosat nur deshalb in ihrem Senf feststellbar sei, weil es mittlerweile in der Umwelt schon ubiquitär verbreitet sei. Die festgestellten Werte erkläre das laut Ökotest nicht. Die beiden Hersteller erklärten außerdem, die Senfpflanze würde durch das Totalherbizid Glyphosat absterben, weshalb der Einsatz nicht üblich sei. Doch genau das ist eine mögliche Anwendung von Glyphosat: Landwirte können damit die Pflanzen vor der Ernte totspritzen, um die Reifung und den Erntezeitpunkt zu steuern.
Bisphenol F ist in allen Senfen im Test nachgewiesen worden. Die Verbindung ähnelt der Industriechemikalie Bisphenol A, entsteht jedoch vermutlich auf natürliche Weise bei der Senfherstellung. Das Untersuchungsamt Stuttgart hatte Bisphenol F 2015 in Senf erstmals nachgewiesen. Er steht im Verdacht hormonell wirksam zu sein. Im Senf bildet sich der Stoff im Herstellungsprozess aus einem natürlicherweise in gelben Senfsaaten enthaltenen Inhaltsstoff. Nur ein Senf im Test fällt durch einen erhöhten Wert auf. Gesetzliche Grenzwerte für Bisphenol F gibt es bisher nicht.
QUELLE:
- Meldung Oekotest.de vom 27.05.2021
Dr. Greta Riel