Im Lebensmittelinstitut Oldenburg des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) wurden im Jahr 2023 insgesamt 47 Proben Spargel, davon 35 Proben weißer und 12 Proben grüner Spargel, auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Unter den drei Weißspargelproben ohne Angabe eines Anbaulandes war auch eine Probe Tiefkühl (TK)-Spargel. Die 12 Grünspargelproben kamen aus Deutschland (5 Proben), Spanien (3), Mexiko (2) und einmal Ungarn. Bei einer weiteren Grünspargelprobe handelte es sich um Tiefkühlware ohne Angabe der Herkunft.
In 16 der insgesamt 47 Proben (34 %) wurden Pestizidrückstände und/oder eine Kontamination mit dem Düngemittelbestandteil Perchlorat festgestellt. Hierbei handelte es sich um sieben Grünspargelproben (58% der 12 Proben) und neun Weißspargelproben (26 % der 35 Proben). Unter diesen Proben waren auch eine TK-Probe weißer Spargel mit dem insektiziden Wirkstoff Chlorfenapyr in Spuren sowie eine TK-Probe grüner Spargel mit Chlorfenapyr und dem Herbizid Lufenuron. Da in letzterer Probe beide Wirkstoffgehalte auch unter Berücksichtigung der analytischen Messunsicherheit gesichert über dem jeweiligen Höchstgehalt lagen, wurde diese Grünspargelprobe als nicht verkehrsfähig beurteilt.
In den übrigen 31 der 47 Proben (66%) wurden keine Pestizidrückstände oder eine Perchloratkontamination nachgewiesen, davon in fünf der 12 Grünspargelproben (42%) und in 26 der 35 Weißspargelproben (74%). Hierzu gehörten 26 Proben deutscher Spargel, darunter die Bioprobe, zwei Proben griechischer Spargel und je eine Spargelprobe aus Frankreich, Ungarn und ohne Angabe des Anbaulandes. Prozentual wurden somit in 96 Prozent aller Spargelproben mit Herkunftsangabe „Deutschland“ und in 25 Prozent aller übrigen Spargelproben keine Rückstände bestimmt.
Das Maximum mit jeweils drei Rückständen bildeten zwei Proben Weißspargel aus Peru. Insgesamt konnten vier verschiedene Pestizidwirkstoffe sowie Perchlorat in den Spargelproben nachgewiesen werden. Am häufigsten wurde Chlorat (13x) bestimmt und zwar in vier Proben aus Griechenland, je drei Proben aus Spanien und Peru, je einer Probe aus Deutschland und Mexiko sowie in einer Probe ohne Herkunftsangabe. Untersuchungen der letzten Jahre haben laut LAVES gezeigt, dass heutige Rückstände von Chlorat in Lebensmitteln am ehesten aus der Verwendung chlorhaltiger Desinfektions- und Reinigungsmittel sowie gechlortem Wasser resultieren.
Quellen: Meldung Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)
Dr. Greta Riel