In ihrer aktualisierten Bewertung von Schwefeldioxid (E220) und Sulfiten (E221-228) kommen die Sachverständigen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu dem Schluss, dass die ernährungsbedingte Aufnahme von Sulfiten für Konsumenten größerer Mengen von Lebensmitteln, die diese Zusatzstoffe enthalten, ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Aufgrund von Lücken bei den Toxizitätsdaten könne das Ausmaß bestimmter gesundheitsschädlicher Wirkungen nicht bestätigt werden. Die verfügbaren Toxizitätsdaten reichten nicht aus, um eine zulässige tägliche Aufnahmemenge (ADI) abzuleiten.
Stattdessen haben die Experten die Sicherheitsmarge für die Exposition (MOE) unter Berücksichtigung der ernährungsbedingten Aufnahmen und der mit neurotoxischen Wirkungen in Tierversuchen verbundenen Dosis berechnet. Bei dem MOE-Wert handelt es sich um das Verhältnis zwischen der niedrigsten geschätzten Dosis, bei der eine schädliche Wirkung beobachtet wird, und dem Expositionsniveau gegenüber dem Stoff. Die berechneten MOE-Werte lagen bei Konsumenten größerer Mengen in allen Bevölkerungsgruppen, mit Ausnahme von Jugendlichen, unter 80. Dies bedeutet, dass die geschätzte Aufnahmemenge für diese Konsumenten potenziell über dem liegt, was als sicher anzusehen wäre, und zwar um bis zu 12,5 % bei Kindern (3-10 Jahre) und um bis zu 60 % bei Erwachsenen.
Das Gremium fand Hinweise auf gesundheitsschädliche Wirkungen auf das zentrale Nervensystem, wie z. B. eine verzögerte Reaktion von Nervenzellen auf Stimuli, ein frühes Anzeichen für eine Funktionsstörung des Nervensystems. Die Wissenschaftler der EFSA bekräftigten auch ihre frühere Empfehlung, Überempfindlichkeit oder Intoleranz bei einigen sensiblen Konsumenten wegen bestehender Wissenslücken weiter zu untersuchen.
QUELLE:
- Meldung Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit vom 24.11.2022
Dr. Greta Riel