Blei in Lebensmitteln
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Blei in Lebensmitteln

Die höchsten Bleikonzentrationen bei Erwachsenen sind in der Leber, den Nieren und den Knochen zu finden. Vor allem im Knochen kann Blei Jahrzehnte verbleiben, aber unter bestimmten Umständen auch wieder freigesetzt werden.

Toxische Wirkungen von Blei betreffen u. a. die Nieren, das Herz-Kreislauf-System sowie das zentrale Nervensystem. Die Allgemeinbevölkerung kommt über verschiedene Quellen mit Blei in Kontakt, etwa über Lebensmittel, Wasser, Luft, Staub. Eine Exposition kann sich zudem auch über Blei-haltige Keramik oder Tabak(-rauch) ergeben. In seiner Stellungnahme adressiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Aufnahme über Lebensmittel. Die Messdaten zu Bleigehalten in Lebensmitteln stammen aus der BfR-MEAL-Studie (Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln), der ersten Total-Diet-Studie in Deutschland. Für diese Studie wurden Lebensmittel eingekauft, haushaltstypisch zubereitet und dann auf ihre Inhaltsstoffe hin analysiert – darunter auch auf Blei. Diese Gehalte wurden mit Daten aus verschiedenen Verzehrsstudien kombiniert, um so die mögliche nahrungsbedingte Bleiaufnahme besser schätzen zu können.

In allen Altersgruppen leisten „Getreide und Getreideprodukte“ sowie „Wasser und wasserbasierte Getränke“ mit je 15 % bis 20 % den höchsten Beitrag zur durchschnittlichen Bleiaufnahme. Danach folgen „zusammengesetzte Gerichte“ mit 8 % bis 11 %. Bei Erwachsenen trägt zusätzlich die Gruppe „Kaffee, Kakao, Tee“ mit etwa 16 % zu der durchschnittlichen Exposition bei. Hier ist vor allem der Kaffee als beitragendes Lebensmittel zu nennen. Zusätzlich zur Aufnahmeschätzung von Blei bei Kindern wurden zur Bewertung auch Blutbleikonzentrationen herangezogen. Blei ist insbesondere bei den jüngeren Altersgruppen (Kleinkinder im Alter von 1 bis 2 Jahren) mit einem Risiko für das Auftreten entwicklungsneurotoxischer Auswirkungen verbunden. Vor diesem Hintergrund sei zu beachten, dass die geschätzte Bleiaufnahme von Kindern über den Verzehr von Lebensmitteln im Vergleich zu Jugendlichen und Erwachsenen höher liegt (um bis zu vier- bis fünffach). Da es nach bisherigem Kenntnisstand keine unbedenkliche Aufnahmemenge gibt, sollte die Aufnahme von Blei daher auch weiterhin so weit als möglich minimiert werden. 

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Stellungnahme 051/2025 vom 19.11.2025

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