Vor dem Hintergrund der Beschränkungsvorhaben für per- und polyfluorierte alkylierte Substanzen (PFAS) im Kontext der REACH-Gesetzgebung nimmt die Bedeutung geeigneter Analysenmethoden zu. Im Rahmen der Ressortforschung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUKN), entwickelten Mitarbeitende der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin, im Auftrag des Umweltbundesamtes, eine Methode zur Charakterisierung und Quantifizierung von PFAS in Konsumgütern. Der Abschlussbericht wurde im September 2025 vorgelegt.
Im vorliegenden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wurde die Eignung der Verbrennungs-Ionenchromatographie (englisch: Combustion Ion Chromatography (CIC) zur Bestimmung eines Summenparameters für das Monitoring von PFAS in Produkten und Umweltproben geprüft. Diese Methode könnte die Einzelstoffanalytik ergänzen, die sehr zeit- und kostenintensiv ist.
Das Messverfahren wurde mit ausgewählten Konsumproduktproben, darunter Lebensmittelverpackungen auf Papierbasis mit fettabweisenden Eigenschaften, hinsichtlich Probenvorbereitung (Homogenisierung, Extraktion, CleanUp) und Messparametern der CIC optimiert, auf seine Robustheit überprüft und ein Methodenvorschlag erarbeitet. In einem Validierungsringversuch wurden für diesen Methodenvorschlag die Verfahrenskenndaten bestimmt. Ein Schwerpunkt der Arbeiten lag auf der Entwicklung von hydrolytischen Extraktionsverfahren, die vermehrt auch organisch gebundenes Fluor freisetzen können (sog. HOF).
Die AutorInnen kommen zu dem Schluss, dass trotz der Fortschritte mit dieser Methode noch weiterer Forschungsbedarf besteht. So sei die Hydrolyse-Extraktion zum aktuellen Zeitpunkt noch zeitlich sehr aufwändig und erfordere einen etwas breiteren Chemikalieneinsatz. Auch die Übertragbarkeit der Methode auf verschiedene Matrices sei noch ausbaufähig.
Quelle:
- Roesch, Ph., Kalbe U.: Methodenentwicklung zur Charakterisierung und Quantifizierung von PFAS in Konsumgütern, Abschlussbericht Sept. 2025, UBA-Texte 113/2025. https://doi.org/10.60810/openumwelt-7677
Dr. Marion Gebhart