Die Witterungsverhältnisse gerade im ersten Halbjahr 2024 waren durch häufigen und starken Regen geprägt. Dies hat nicht nur einen Einfluss auf Ernteertrag und Qualität des Getreides. Auch war eine verstärkte Belastung mit Mykotoxinen zu befürchten.
Daher hat das Zentrallabor für Mykotoxine am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Sigmaringen gezielt Proben von Dinkel-, Roggen- und Weizenmehl aus Getreide, das 2024 geerntet wurde, angefordert.
Insgesamt analysierte das CVUA Sigmaringen 141 Proben Dinkel-, Roggen- und Weizenmehle aus Mühlen mit Erntejahren von 2020 bis 2024. Die Untersuchungspalette umfasste verschiedene Mykotoxine wie beispielsweise Aflatoxine und Ochratoxin A, Alternariatoxine sowie die von Schimmelpilzen der Gattung Fusarium gebildeten Stoffe Deoxynivalenol (DON), Zearalenon, HT-2 Toxin und T-2 Toxin. Für alle genannten Mykotoxine außer den Alternariatoxinen sind in der Verordnung (EU) 2023/915 EU-weit Höchstgehalte festgelegt. Lediglich eine Probe Roggenmehl aus dem Erntejahr 2022 musste wegen Überschreitung des Höchstgehaltes für Deoxynivalenol beanstandet werden. Allerdings waren Mehlproben aus Getreide des Erntejahres 2024 zu einem größeren Anteil (61 %) mit Mykotoxinen unterhalb der Höchstgehalte belastet als in anderen Jahren. Auch im Erntejahr 2021 war die Mykotoxinbelastung relativ hoch und auch dieses Jahr war durch viel Niederschlag geprägt.
Als Fazit bleibe festzuhalten, dass die Belastung von Getreidemehlen aus dem Erntejahr 2024 auf einem höheren Niveau liegt als in vorherigen Zeiträumen, jedoch nicht so hoch wie ursprünglich befürchtet. Witterung und Klima haben einen deutlichen Einfluss auf die Mykotoxinbelastung in Lebensmitteln. Das CVUA Sigmaringen wird im Rahmen der risikoorientierten Probenplanung solche besonderen Situationen weiter beobachten und gezielt dort untersuchen, wo Probleme vermutet werden.
Quelle: Meldung Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen vom 19.08.2025
Dr. Greta Riel