Die aktuellen HACCP-News
Biofilme verbessern das Überleben von Listerien
Die Listeriose ist eine seltene, aber gefährliche bakterielle Erkrankung. Ursache dieser Krankheit sind durch Listerien verunreinigte Lebensmittel. Listerien sind weit verbreitet und kommen auch häufig in lebensmittelverarbeitenden Betrieben vor, wo Nahrungsmittel kontaminiert werden können.
Pflanzenviren bedrohen das Superfood in Deutschland
Das Forschungsteam rund um Pflanzenvirenforscher Dr. Björn Krenz vom Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig hat in Deutschland angebaute Kichererbsen auf Infektionen mit Pflanzenviren untersucht. Erstmalig konnten die Forschenden nachweisen, dass das Superfood mit verschiedenen Pflanzenviren infiziert ist. Die Ergebnisse publizierten die Forschenden jüngst in der renommierten Fachzeitschrift Journal of Plant Diseases and Protection.
Neue EU-Verpackungsverordnung in Kraft
Die neue EU-Verpackungsverordnung gibt künftig vor, wie Produkte vor und hinter den Supermarktregalen verpackt und recycelt werden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die wichtigsten Neuerungen analysiert: Neben recyclingfähigeren Verpackungen können Verbraucherinnen und Verbraucher ab 2030 mit weniger in Plastik verpacktem Obst und Gemüse, weniger unnötig großen Luftverpackungen und einem verbesserten Mehrwegangebot in Discountern rechnen. Vieles hänge jedoch von der Umsetzung in Deutschland sowie von der Ausarbeitung rechtlicher Details in Brüssel ab. Die DUH fordert deshalb von der neuen Bundesregierung, Mehrweg über die EU-Verpackungsverordnung hinaus zu fördern - wie durch eine Lenkungsabgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Wegwerfgeschirr.
Italien - Audit über tierische Nebenprodukte
Das System und die Wirksamkeit der amtlichen Kontrollen von tierischen Nebenprodukten (TNP) und Folgeprodukten in Italien war im September 2024 Gegenstand eines Audits durch die Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission (DG SANTE). Der Fokus lag auf der Verwendung bei der Herstellung von Heimtierfuttermitteln.
BfR-Update zu Milzbrand / Anthrax
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sein Fragen-Antworten-Papier zu Bacillus anthracis aus dem Jahr 2014 überarbeitet und ergänzt. Es befasst sich mit den gesundheitlichen Risiken, die von Lebensmitteln ausgehen können, die von Wiederkäuern aus Beständen gewonnen wurden, die mit B. anthracis infiziert sind.
Bessere Qualität von Käsealternativen
Milchprodukte auf pflanzlicher Basis sind eine großartige Alternative für Menschen, die tierische Produkte meiden. Hersteller tun sich jedoch schwer damit, die cremigen, käsigen Qualitäten nachzuahmen, die Milchprodukte so genussvoll machen.
Umstrittener Süßstoff
Eine Verbraucherorganisation hat die EU-Kommission aufgefordert, dem Süßstoff Aspartam die Zulassung zu entziehen. In einem veröffentlichten Report warnt die Organisation vor gesundheitlichen Risiken des breit eingesetzten Süßstoffs.
Hersteller stoppt irreführende Gesundheitswerbung
Ein Müslihersteller will in Zukunft auf »Immun-Werbung« für sein Früchtemüsli verzichten. In einer Unterlassungserklärung kündigte das Unternehmen an, sein Produkt nicht mehr »Immune Plus« zu nennen. Zuvor hatte die Verbraucherorganisation Foodwatch den Hersteller neben mehreren anderen Lebensmittelherstellern – abgemahnt. Der Vorwurf: Die Gesundheitswerbung verstoße gegen die Health-Claims-Verordnung und führe in die Irre. Zudem enthalte das Produkt viel Zucker und sei teurer als vergleichbare Produkte, so Foodwatch. Das Unternehmen sicherte zu, die irreführende Werbung auf den Verpackungen bis Ende März 2025 einzustellen.
Mikroporöse Kristalle für mehr Lebensmittelsicherheit
Ein Forschungsteam um Paolo Falcaro hat eine mikroporöse Kristallverbindung entwickelt, die signalisiert, ob proteinreiche Lebensmittel verdorben sind. Dies ist ein Ergebnis aus dem von ERC Consolidator Grant geförderten Projekt POPCRYSTAL, mit dem Paolo Falcaro vom Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der TU Graz nun einen ERC Proof of Concept Grant (PoC) eingeworben hat.
EU-Zulassung für kultiviertes Rindsfett beantragt
Bereits 2023 und 2024 gingen bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Anträge auf Zulassung von In-Vitro-Fleisch ein. Bisher liegt für keines der aus tierischen Zellen in Bioreaktoren synthetisierten Produkte eine finale Stellungnahme der EU-Institution vor.
Kamelmilch als Alternative zu Kuhmilch
Neue Forschungen der Edith Cowan University (ECU) haben ergeben, dass Kamelmilch mehr natürlich vorkommende bioaktive Peptide enthält als ihr Rinderpendant. Kamelmilch sei im Vergleich zu Kuhmilch auch hypoallergen.
FAQ für Brucellen aktualisiert
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat seine FAQ zu Brucellen aktualisiert. Einige Antworten wurden um weitere Informationen ergänzt.
Veganer Honig - Imker beantragt Patentlöschung
Bereits im September hatte ein US-Amerikanisches Unternehmen beim Deutschen Patent- und Markenamt das sogenannte „kleine Patent“ für eine „pflanzenbasierte Honigzusammensetzung“ erhalten. In den USA hat das Unternehmen mehrere vegane Honigalternativen auf den Markt gebracht, die das Unternehmen auf seiner Website als „pflanzenbasierter Honig, hergestellt ohne Bienen“ bewirbt. Mit dem kleinen Patent will das Unternehmen nun auch in Deutschland und der EU die „Honigproduktion neu definieren“.
Gute Qualität bei Räucherlachs
Von den 30 in den Jahren 2023 und 2024 planmäßig zur mikrobiologischen Prüfung entnommenen Proben kaltgeräuchertem Lachs wiesen die Mehrzahl der Proben - knapp 90 % - eine sehr gute mikrobiologische Beschaffenheit auf. Dies berichtet das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock.
Super-Gau für die Lebensmittelindustrie - Nachweis der Maul- und Klauenseuche (MKS) trifft Exportbetriebe hart
Nach der Vogelgrippe und der Afrikanischen Schweinepest hat nun die am meisten gefürchtetste Tierseuche Deutschland erreicht: die Maul- und Klauenseuche.
Krankheitserreger häufigster Grund für Produktrückrufe
In Deutschland sind im Jahr 2014 in rund 300 Fällen Produkte über ein bundesweites Behördenportal zurückgerufen worden. 264 dieser Meldungen bis kurz vor Weihnachten betrafen Lebensmittel, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilte.
Chemikalien-Dampf mit ungeklärten Langzeitfolgen
E-Zigaretten oder „Vapes“ kommen oft in knallbunten Verpackungen, und es gibt sie in Geschmacksrichtungen wie Erdbeere, Cola oder Zuckerwatte. Trotzdem gehören sie nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen.
Vegane Käseersatzprodukte enthalten kaum bakterielle Krankheitserreger
Im Rahmen des Bundesweiten Überwachungsplans (BÜp) wurden vegane Käsealternativen auf Basis von Schalenfrüchten auf ihren mikrobiologischen Status untersucht. Nur in wenigen Produkten wurden Krankheitserreger nachgewiesen.
Forschung zu Enzymen in Kohlrabi
Ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) hat analysiert, wie Glucosinolate, gesundheitsfördernde Pflanzenstoffe, in Geweben der Kohlrabipflanze abgebaut werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Enzyme Myrosinase sowie „Specifier“-Proteine in Blättern, Stängel und Knollengewebe entscheiden, ob Abbauprodukte entstehen, die die menschliche Gesundheit fördern oder Pflanzen vor Schädlingen schützen können.
Pflanzlicher Warenkorb erstmals günstiger als tierischer
Die Ernährung in Deutschland wandelt sich. Immer mehr Menschen entscheiden sich aus ökologischen, ethischen oder gesundheitlichen Gründen für pflanzliche Alternativen. Der Fleischkonsum ist hierzulande 2023 zum 5. Mal in Folge gesunken und hat damit einen neuen Tiefstand erreicht. Die Produktion von Fleischalternativen stieg derweil von 2022 bis 2023 um 17 %, der Absatz um 9,4 %.
Kennzeichnung von Glühwein überprüft
Bislang musste Glühwein – wie die meisten alkoholischen Getränke – weder eine Zutatenliste noch eine Nährwerttabelle tragen. Nach dem neuen Weinrecht müssen Hersteller nun bei Weinen, die nach dem 08. Dezember 2023 hergestellt wurden, die entsprechenden Informationen zur Verfügung stellen. Dabei gelten aber einige Sonderregelungen. Nur der Energiegehalt sowie die enthaltenen Allergene müssen direkt auf dem Etikett stehen. Die vollständigen Nährwertangaben sowie das Zutatenverzeichnis können Hersteller auf elektronischem Weg bereitstellen. In der Regel erfolgt das über einen QR-Code.
Leitfaden zur Umsetzung der Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln
Die Empfehlung zur Umsetzung der Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln wurde neugefasst und steht nach Zustimmung der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz als Folgeversion 2.0 auf der BVL-Homepage zur Verfügung.
Rosinen mit Pestiziden belastet
Öko-Test hat sich in der November-Ausgabe mit Rosinen befasst. In acht der neun getesteten Bio-Produkte fand Öko-Test keine Pestizide oder höchstens Spuren. Einzig in Sultaninen einer Bio-Marke, Gesamtnote "ungenügend", fand das Labor neun Pestizide.
Leitfaden "Management lebensmittelassoziierter Infektionen in Baden-Württemberg" aktualisiert
Die Aufklärung von lebensmittelassoziierten Erkrankungsausbrüchen ist nicht nur von großer Bedeutung, sondern auch ein äußerst komplexes Thema. Nun wurde der Leitfaden "Management lebensmittelassoziierter Infektionen in Baden-Württemberg" umfangreich überarbeitet.