Hygieneanforderungen bei geschnittenen Melonen
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Hygieneanforderungen bei geschnittenen Melonen

Das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover - Standort Braunschweig des LAVES hat in den Jahren 2016/2017 insgesamt 38 Proben aufgeschnittener Melonen auf Salmonellen und Listerien untersucht. In keiner der aus dem Einzelhandel entnommenen und überprüften Produkte konnten die genannten pathogenen Keime nachgewiesen werden. Anlass für die dortigen Untersuchungen war die Tatsache, dass in den Sommermonaten immer wieder Melonen an lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen beteiligt waren. Das Amt verweist darauf, dass sich in der Regel die Bakterien auf der Schale der Melone befinden und beim Anschneiden auf das Fruchtfleisch gelangen. Insbesondere an Melonen mit rauer Oberfläche (z. B. Cantaloupe) können Keime gut anhaften. Beim ungekühlten Lagern der geschnittenen Ware über längere Zeit können sich beispielsweise Salmonellen vermehren und zu Erkrankungen beim Menschen führen.

Die Untersuchungen erstreckten sich zusätzlich auch auf Hygieneparameter. Unter anderem fiel eine Probe Wassermelone, in Scheiben geschnitten bei der sensorischen Prüfung durch einen säuerlichen, gärigen Geruch auf. In dieser Probe waren die Gehalte an Enterobacteriaceae und Hefen sowie die Gesamtkeimzahl erhöht. Auf Grund des sensorischen Befunds und dem Ergebnis der mikrobiologischen Untersuchung erfolgte die Beurteilung als nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.

Trotz des insgesamt erfreulichen Ergebnisses der mikrobiologischen Untersuchungen warnt das Amt vor einer potentiellen Gefahr durch pathogene Mikroorganismen bei verarbeiteten Melonen. So wurden die Kontrollbehörden vor Ort aufgefordert, bei der Probennahme die Lagertemperatur der aufgeschnittenen Melonen zu erfassen. Aufgeschnittene Melonen gehören zu den leichtverderblichen Lebensmitteln, die bei einer Temperatur bis max. 7 °C gelagert werden sollen. Insgesamt wurden in zehn Fällen die geschnittenen Melonen im Einzelhandel ungenügend oder ungekühlt gelagert.

Das Amt empfiehlt, beim Aufschneiden von Melonen insbesondere auf saubere Hände, Messer sowie Arbeitsflächen zu achten. Vorheriges Waschen der Melonenoberfläche hingegen ist nicht empfehlenswert. Literaturhinweise zeigen, dass hierdurch die Gefahr einer Verschleppung von Krankheitserregern eher noch erhöht wird.

 

QUELLE:

  • www.laves.niedersachsen.de  (Start > Lebensmittel > Lebensmittelgruppen > Obst & Gemüse > Geschnittene Melonen sind mikrobiologisch anfällig)

 

Dr. Herbert Otteneder

 

 

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