Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die von den Mitgliedstaaten der EU und des EWR gemeldeten Daten der Überwachung der Rückstandshöchstmengen aus dem Jahr 2016 zusammengefasst und ausgewertet. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen weitgehend stabil geblieben: 51 % (53,3 %)* der insgesamt 84 657 (84 341)* untersuchten Proben waren frei von messbaren Rückständen.
Untersucht wurde auf insgesamt 791 Wirkstoffe, erstmals auch auf Chloratrückstände. Die Mehrzahl der getesteten Proben (67 %) stammte aus den EU-Mitgliedstaaten, Island und Norwegen, 26,4 % betrafen aus Drittländern eingeführte Produkte. Bei 6,6 % der Proben war der Ursprung der Produkte unbekannt.
Die gesetzlichen Grenzwerte wurden in 3,8 % (2,8 %)* überschritten. Dabei betrug der Anteil der Überschreitungen für Produkte aus EU- und EWR-Ländern 2,4 % (1,7 %)* und für Proben aus Nicht-EU-Ländern 7,2 % (5,6 %)*.
Von den 1 676 (1 546)* Proben von Lebensmitteln für Säuglinge und Kleinkinder enthielten 89,8 % der Proben keine quantifizierbaren Rückstände. Insgesamt 1,9 % der untersuchten Proben überschritten die zulässige Höchstmenge von 0,01 mg/kg. Die drei am häufigsten nachgewiesenen Wirkstoffe waren Kupfer, Chlorate und Fosetyl-Al.
Von den untersuchten 5 495 Proben Bio-Lebensmittel enthielten 15,6 % Rückstände. Dabei handelte es sich überwiegend um Wirkstoffe, die nicht angewendet wurden sondern um Umweltkontaminanten. Der Anteil der Höchstmengenüberschreitungen betrug 1,3 % (0,7 %)*.
Zur Erstellung ihres Jahresberichts wertet die EFSA auch die Ergebnisse des EU-koordinierten Kontrollprogramms (EUCP) aus. Im Vergleich zu den Untersuchungen der nationalen Programme (NP) werden diese Proben nicht risikoorientiert sondern nach dem Zufallsprinzip entnommen. Im Rahmen des EUCP analysieren die Berichtsländer Proben aus dem gleichen „Korb“ von Lebensmitteln auf die gleichen Pestizide. Für 2016 waren dies Äpfel, Kopfkohl, Lauch, Kopfsalat, Pfirsiche, Erdbeeren, Tomaten, Roggen, Wein, Kuhmilch und Schweinefett. Die niedrigsten Anteile der Proben mit Überschreitung der Rückstandshöchstmengen wurden für Roggen (0,7 %) ermittelt, gefolgt von Kopfkohl (1,1 %) und Erdbeeren (1,8 %). Die höchsten Anteile an Proben mit Überschreitungen wurden bei Äpfeln (2,7 %) und Tomaten (2,6 %) festgestellt.
Mit der Veröffentlichung des diesjährigen Berichts stellt die EFSA auch ein grafisches Tool zur Verfügung, mit dem sich die wichtigsten Ergebnisse nach Ländern und Lebensmitteln veranschaulichen lassen (Dashboards).
* Vorjahreszahlen
QUELLEN:
• www.efsa.europa.eu (Start > Nachrichten > Pestizide in Lebensmitteln: Zahlen weiter stabil) vom 25.07.2018
• EFSA (European Food Safety Authority), 2018. The 2016 European Union report on pesticide residues in food. EFSA Journal 2018;16(7):5348, 139 pp. https://doi.org/10.2903/j.efsa. 2018.5348
• http://www.efsa.europa.eu/de/microstrategy/pesticides-dc-2016
Dr. Herbert Otteneder (Food & Recht, 10/2018)